Volltext: Anatomie von Hirsch, Reh und Ziege (Bd. 4)

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horizontal gerichtet als bei Pferd und Rind, so daß er durch 
eine Linie bestimmt wird, die man von der Mitte des Oberarm- 
beins nach der Grenze zwischen oberem und mittlerem Drittel 
des Oberschenkels zieht. Er hebt sich bisweilen beim lebenden 
Tier ab. 
1, s u. s) Äußerer schiefer Bauchmuskel (M. obliquus ab- 
dominis externus). Er liegt als platter, kräftiger Muskel unter 
der äußeren Haut und dem Bauchhautmuskel an der seitlichen 
Bauchwancl und der unteren Hälfte der seitlichen Brustwand. 
Er entspringt von der Außenfläche der 5.  Rippe und 
geht ungefähr am Rippenbogen (sÄS. 6) in eineigroße Sehnen- 
haut (l' in Fig. 1, 3 u. 5) über, die an das Becken und die 
untere Bauchwand tritt. Er modelliert sich beim lebenden 
eine tiefe Portion  Trotzdem" der vierköpfige Schenkel- 
muskel von der breiten Oberschenkelfaszie bedeckt ist, tritt 
die von ihm eingenommene Gegend beim lebenden Tiere doch 
so deutlich und stark hervor, daß die dahinter gelegene Gegend 
des zweiköpiigen Schenkelmuskels (q in Fig. 1, 3 u. 5) geradezu 
eingesunken erscheint. Im übrigen hebt sich vom Spanner 
der Sehenkelbinde selbst beim lebenden Tiere meist der vor- 
dere Rand ab.  
Tiere meist nicht in besonderer Weise; nur bei starker Kon- 
traktion des Muskels (z. B. beim Schreien, Brüllen) tritt die 
Grenze zwischen dem Muskel und seiner Sehnenhaut rinnen- 
artigp hervor. Durch den Muskel und seine Sehnenhaut hin- 
durch hebt sich der vom Hiifthöcker zur letzten Rippe und 
zum letzten Rippenknorpel gehende Teil des inneren schiefen 
Bauchmuskels ab (s. darüber unter n). 
m (Fig. 1, 3 u. 5) Kleiner Sägemuskel (M. serratus posterior). Er 
entspringt mit einigen plastisch kaum in Betracht kommenden 
Zacken an den letzten Rippen und strahlt in die Rücken- 
lendenbinde  aus.  
n (Fig. 1, 3 u. 5) Ein kleiner Ursprungsteil des inneren schiefen 
Bauchmuskels (M. obliquus abdominis internus). Dieser Muskel 
liegt unter dem äußeren schiefen Bauchmuskel in der seit- 
lichen Bauchwand. Der in der Figur sichtbare Teil des Mus- 
kels bildet den Boden einer als Hungergrube bezeich- 
neten Vertiefung. Ein Teil des inneren schiefen Bauchmuskels 
geht vom äußeren Darmbeinwinkel (dem Hiifthöcker) zur 
letzten Rippe und deren Knorpel; dieser Teil ist zwar in den 
Figuren 1, 3 u. 5 vom äußeren schiefen Bauchmuskel und 
seiner Sehnenhaut (l, 1') verdeckt, modelliert sich aber durch 
diese und die Haut hindurch und bildet zugleich die untere 
Begrenzung der Hungergrube (s. oben und S. 6). 
o, 0" (Fig. 1, 3 u. 5) Spanner der Schenkelbinde  tensor fasciae 
latae). Er entspringt am Hüfthöcker (äußeren Darmbeinwinkel, 
Fig. 2, 4 u. 616) und geht ungefähr in der Mitte des Oberschenkels 
in die breite Oberschenkelfaszie  über, durch die 
sich der vierköpfige Schenkelmuskel plastisch modelliert. Der 
Muskel selbst zerfallt undeutlich in eine oberiiachliehe (o) und 
p (Fig. 1, 3 u. 5) Mittlerer Gesäßmuskel (M. glutaeus medius). Er liegt 
unter der Haut und der Gesäßfaszie und zum Teil noch unter 
dem Spanner der Schenkelbinde (o, o") und dem zweiköpiigen 
Schenkelmuskel (q) als gewaltiger Muskel auf dem Darrnbein, 
erstreckt sich aber mit einer kleinen, dreieckigen Zacke auch 
noch auf den Rücken. Sein Endabschnitt liegt unter den ge- 
nannten Muskeln. und endet am großen Umdreher des Ober- 
 schenkelbeins (19 in Fig. 2, 4 u. 6). Der Muskel ist von We- 
sentlichem Einfluß auf die Formung der Beckengegend. 
q, q' (Fig. 1, 3 u. 5) Zweiköpüger Schenkelmuskel (M. biceps femoris). 
Er stellt einen länglich-viereckigen, mächtigen Muskel dar, der 
 unter der Haut am hinteren Teile des Beckens und Ober- 
schenkels liegt und mit seinem oberen Teile die Grundlage der 
 sogenannten Hinterbacke, im übrigen die des äußeren Teiles 
der hinteren Oberschenkelmuskulatur bildet. Er entspringt zum 
Teil an der Wirbelsäule, und zwar an den Dornfortsätzen des 
Kreuzbeins und den 2 ersten Schwanzwirbeln (Fig. 2, 4 u. 6 
K u. S), zum Teil am "Sitzbeinhöcker (Fig. 1-617) und strahlt 
in der Gegend des Knies und der oberen Hälfte des Unter- 
schenkels in die starke Unterschenkelfaszie aus, indem er sich 
dabei mehr oder weniger deutlich in 2 Äste spaltet. Von dem 
Muskel heben sich durch die Haut plastisch deutlich ab: 1. die 
untere Grenze, d. h. der Übergang des Muskels in seine Sehnen- 
haut (diese Modellation fällt fast zusammen mit der des Ge- 
lenkes zwischen Oberschenkel- und Schienbein); 2. eine sehr 
 deutliche Kontraktionsfurche in dem Muskel, die der Grenz- 
furche zwischen den beiden Endästen des Muskels entspricht; 
3. der vordere Rand des Muskels in der Gegend des Hüft- 
gelenkes (nicht immer). Am Oberschenkel wird die Formung 
des vorderen Randes in der Regel nur vorgetäuscht durch die 
sich modellierende Ursprungslinie des vierköpfigen Schenkel- 
  muskels. In Wirklichkeit liegt die Grenze etwas weiter vorn_ 
r (Fig. 1, 3 u. 5) Halbsehniger Muskel (M. semitendinosus). Er ent- 
springt als kräftiger Muskel am Sitzbeinhöcker (Fig. 1-617),
	        
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