ist also durch 3 Beine gestützt (5. Hauptmoment eines Schrittes). In-
dem nun das zuletzt abgehobene Bein niedergesetzt wird, ruht der Körper
Wieder auf allen 4 Gliedmassen (o. Hau ptmomen t). Damit ist 1 Schritt
vollendet. Bei der fortschreitenden Bewegung, wenn also mehrere,
bezw. viele Schritte hintereinander gemacht werden, fallen das 5. und 6.
Moment (das Stützen mit 3 und 4 Beinen) fort. Im 5. Moment wird
dann das linke Vorderbein niedergesetzt und, während das rechte Hinter-
bei11 noch pendelt, das rechte Vorderbein wieder erhoben, sodass den
Rumpf 2 gleichseitige Beine stützen. Dann folgt als 6. Moment Nieder-
setzen des rechten Hinterbeines; dabei wird gleichzeitig das linke Hinter-
bein erhoben, während das rechte Vorderbein noch pendelt; der Rumpf
ist also von 2 diagonalen Beinen gestützt (es ist dies wieder das
2. Hauptmonient). Bei der fortschreitenden Bewegung stützen also immer
nur 2 Beine den Rumpf und zwar abwechselnd 2 diagonale und 2 gleich-
seitige.
Diese Hauptstadien zerfallen, wie die lilonientphotographien ergeben,
noch in Unterstadien und zwar wird der Körper gestützt 1. von 3 Füssen,
2. von 2 Diagonalen, 3. von 3 Füssen, 4. von 2 gleichseitigen, 5. von
3 Füssen,.6. von 2 Diagonalen, 7. von 3 Füssen, 8. von 2 gleichseitigen,
9. von 3 Füssen u. s. w. Zwischen je 2 Hauptstadien schiebt sich also
je ein für das Auge unmerkliches Stadium ein, in welchem der Rumpf
von 3 Gliedmassen gestützt wird.
Bei dem seltenen Passgang folgen die Gliedmassen einander nicht
in der Diagonale, sondern gleichseitig. Der Passgang kommt bei den
Haustieren, abgesehen von den Windliunden, selten vor; am häufigsten
beobachtet man denselben noch bei den orientalischen Pferderassen
(arabischen Pferden) und im übrigen regelmässig bei den Giraffen,
Kameelen u. s. w.
Beiin Rinde kann die Schrittbevvegung als ein Halbpass be-
zeichnet werden. Dem Vorgreifen einer hinteren Gliedmasse folgt sehr
rasch das Vor-greifen der gleichseitigen vorderen Gliedmasse.
Bei der Trabbewegung der Pferde und Hunde (s. Tafel 2 des An-
hanges) ist die Reihenfolge der Gliedmassen dieselbe wie beim Schritt;
die Gliedmassen folgen aber bedeutend rascher aufeinander. Schon beim
Mittel- und noch mehr beim gestreckten Trabe werden nach dem Vor-
wärtswerfen des Rumpfes 2 diagonale Gliedmassen gleichzeitig erhoben
und, während dieselben noch in der Schwingung sind, folgen die beiden
anderen Gliedmassen, sodass das Tier einen Moment frei in der Luft
schwebt, und dann folgt das Niedersetzen der diagonalen Gliedmassen-
paare rasch nach einander, sodass man also nur 2 Hufschläge beim Trabe
hört. Bei fortschreitender Bewegung hat natürlich das eine diagonale