Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

ihnen Milch- (NVechseL) und laleibende (Ersatz) 
die gestaltlich Verschieden von einander sind. 
man laei 
scheidet, 
Zähne 
unter- 
NVas die Zahl der Zähne anlangt, so haben die Einhufer 40 Zähne, 
6 obere und 6 untere Schneide- und 12 obere und 12 untere Backenzähne. 
Bei den männlichen Tieren findet man ausserdem 2 obere und 2 untere 
stark entwickelte Hakenzähne; bei den Weiblichen Tieren fehlen dieselben 
in der Regel; bei den Wallachen sind sie sclnväicher entwickelt als bei 
den Hengsten. Ansserdeni iindet man oft noch jederseits je 1 Lückenzahn, 
der vor den Backzähnen sich beiindet. und nicht gewechselt wird. 
Die Wiederkäuer besitzen 8 untere und keine oberen Schileitle- 
zähne, keine Hakenzähne und 12 obere und 12 untere Backenzähne. Die 
Schweine besitzen 6 obere und 6 untere Schneide, 2 obere und 2 
untere Haken- und 14 obere und 14 untere Backenzähne; der erste Ober- 
und Lhiterkieferbackzahn einer jeden Seite ist ein Lückenzahn. Der 
Hund hat 6 obere und 6 untere Schneide-, 2 obere und 2 untere Haken-, 
12 obere und 14 untere Backenzähne; der erste Unterkieferbackzahn ist 
ein Lückenzahn. Die Katze besitzt 6 obere und 6 untere Schneide-, 
2 obere und 2 untere Hakelr, 8 obere und ö untere Backenzähne. 
Die Schneidezähne sitzen in den Zwischenkieferbeinen und im 
lllundende des Unterkieferbeins, während sich die Backenzähne 
seitlich im Zahnfachrande des Ober- und Unterkieferbeines ünden. Zwischen 
dem aussersten Schneidezahne und dem ersten Backenzahne bleibt eine 
grosse Zahnlücke. In dieser Lücke findet sich bei manchen Tieren ein 
sogen. Hunds- oder Hakenz ah11. Er teilt die grosse Zahnlücke in 
eine Vordere, kleinere und hintere, grössere Lücke. In der letzteren kann 
sich vor dem ersten Backenzahne noch ein (oder mehrere) sogen. kleiner 
Lückenzahn befinden; dies ist beim Schweine und den Fleischfressern 
stets der Fall. Der letzte Backzahn findet sich am Ende des [lnter- 
kieferkörpers, da, wo dieser in seinen (aufsteigenden) Ast übergeht. 
Die Form und Stellung der Zähne haben plastisch für den 
Künstler nur bei den Schneide- und Hakeuzähnen ein Interesse, Weil der 
Künstler äusserst selten in die Lage kommen wird, die Backenzähne 
plastisch oder bildlich darzustellen. Die Form dieser ergiebt sich übrigens 
bis zu einem gewissen Grade aus den Abbildungen. 
a) Pferd. Die Schneidezähne stehen fast in einem HQ-Kreise und sind in 
der Längsaehse gewölbt und zwar die unteren etwas mehr als die oberen, sodass die 
mit 1-2 flachen Längsturchen versehene, äussere Fläche (Lippentläche) schwach kon- 
vex und die Mundhöhlem, bezw. Zungentläche schwach konkav erscheint. Der obere, 
freie Rand der Schneidezähne des Pferdes ist nicht scharf, wie beim Menschen, sondern 
stumpf und bildet eine Art Reibetläche. Die Reibefläche ist bei jüngeren Tieren quer- 
oval und zeigt eine ca. 8-15 mm tiefe, von einem etwas vorstehenden Rande umsäumte
	        
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