mittleren und hinteren Drittel befindet sich aber ein kleiner Ausschnitt
zur Aufnahme von Gefässen (Gefässausschnitt); hinter diesem Aus-
schnitte geht der Rand in einem grossen Bogen schädelwärts, sodass
der anfangs untere Rand jetzt zum hinteren oder Halsrande wird. Der
hintere, aufgebogene Teil des Unterkiefers trägt an seinem oberen Ende
2 Fortsätze, von denen der vordere seitlich zusammengedrückt und höher
als der hintere ist und Schnabel- oder Kronenfortsatz heisst,
während der hintere niedrigere eine quergestellte Gelenkwalze darstellt
und Gelenkfortsatz genannt wird. Die beiden Hälften des Unterkiefers
divergieren halswarts; demnach verbreitert sich in dieser Richtung der
Kehlgang.
In dem oberen Rande des Unterkiefers, der sich halswvärts divergierend
zum anderen Rande verhält, finden sich grosse Zahnfächer, in denen die
unteren Backenzähne sitzen (hierüber s. S. 59).
Das Zungtenbein ist gelenkig mit dem Schläfenbcinc verbunden und besteht
aus mehreren beweglich unter einander verbundenen Abschnitten (dem Mittelstück und
den Hörnern).
Die Seitenflächen des Kopfes gehen ohne scharfe Scheidung in
sanfter Wölbung aus der oberen Fläche hervor und bilden (incl. Unter-
kiefer) jede ein Dreieck, dessen Basis halswärts und dessen Spitze mund-
wärts liegt; ohne Unterkiefer hat die Seitenfläche des Kopfes die Form
eines eckigen und unregelmässig abgestutzten Ovals. Vom hinteren Teile
der Seitentläche des Hirnschädels entspringt ein platter, verhältnismässig
starker Knochenstab, der in Form eines Stegs frei seitlich vom Schädel bis
zum Angesichtsteile verläuft und den sog. J ochbogen darstellt. Er ist
coförmig gebogen und wendet sich von seinem Llrsprunge zunächst nach
aussen und verläuft dann nach Vorn gegen das Oberkieferbein. Seine
äussere Fläche tritt über dem lüefergelenk flachhügelig hervor; sein oberer
Rand erhebt sich zunächst bedeutend im Bogen und sinkt dann wieder
ab, ist mithin erst konvex und dann konkav (s. Fig. 31 Taf. 6 Pferd).
Zwischen dem J ochbogen und dem Schädel bleibt ein freier Raum. Dieser
wird durch einen Knochenstab, der seitlich vom Stirnbein abgeht und sich
unbeweglich mit dem Jochbogen verbindet, den xlugenhöhlen- oder Joch-
fortsatz des Stirnbeins, in 2 Abschnitte zerlegt. In dem vorderen Ab-
schnitte, der A ugenhöhle, liegt das Auge; im hintern Abschnitte, der
Schläfengrube, liegen Muskulatur und Fett. Der A ugenhöhlen-
eingan g bildet eine ovale Öfnung. Beide Augenhöhleneingangsebenen
konvergieren mit einander in einem spitzen Winkel von 42-450. Beim
Esel ist der Augenhöhleneingang unregehnässig viereckig. An der unteren
Fläche der Wurzel des Jochbogens befindet sich eine Gelenkiiäche zur
gelenkigen Verbindung mit dem Unterkiefer.
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