vom vorderen Hnfbein dadurch, dass es sich am Fussrücken (also an der
vorderen Fläehe) verschmälert; seine Sohlenfläche hat also nicht eine
halbkreisförmige, sondern eine länglichovale Gestalt; die Wandiiäche ist
steiler, die Sohleniiäche mehr ausgehölt als am Vorderfusse; die Hufbein-
äste springen weniger vor und stehen einander näher als am Vorderfusse.
Die oberen Sehnenbeine sind etwas kleiner, das untere etwas schmaler.
Das Hinterfusswurzel- oder Sprunggelenk, Tarsus, (Fig. 86-90
Taf. 17 Pferd). An der Hinterfussvslmrzel unterscheiden wir 1. das
R 0 l len g e l e n k oder Schenkel-Fussgelenk, 2. das M i t te l f u ss g e lenk
oder Fusswurzel-Mittelfussgelenk, 3. die Zwischenreihengelenke
und 4. die Zwischenknochengelenke.
Es sind an der Hinterfussvvurzel vier Gelen kk ap seln vorhanden,
eine (die weiteste und lockerste) zwischen dem unteren Ende des Unter-
schenkels und der oberen Knochenreihe der Fusswurzel, eine zwischen
dieser und dem Central- und Würfelbein, eine zwischen dem Centralbeiil
und der unteren Knochenreihe und eine zwischen letzterer und dem
Mittelfusse. Durch die vier Kapseln werden alle Gelenkflachen umhüllt
und gegen die Aussenwelt abgeschlossen. Äusserlich wird die Kapsel
durch sehniges Gewebe verdickt, sodass die vier Kapseln als eine er-
scheinen; die sehnige Aussenhaut umhüllt also vier Spezialkapseln.
Zu der Gelenkkalasel gesellen sich noch 6 sogen. gemeinschaftliche Bänder,
d. h. Bänder, die sich an mehreren Knochen des Gelenks befestigen; es sind 2 änssere
und 2 innere Seitenbänder, ein vorderes und ein hinteres (sohlenseitiges) Band-
Das vordere Band (Fussrückenband) verläuft schräg von dem Mittelfuss zu dem am
Fussrücken sichtbaren, und das hintere Band (Fusssohlenband) ebenfalls vom Mittel-
fuss zu den auf der Fusssohle (hinteren Fläche) bemerkharen Knochen der Fusswurzel;
beide Bänder sind nicht scharf abgesetzt und deshalb plastisch ohne Bedeutung. Die
Seitenbänder zerfallen in je 1 langes und 1 kurzes; die langen reichen vom Unter-
schenkel bis zum Mittelfusse; die kurzen gehen vom ersteren zu den inneren, bezw.
äusseren Fusswurzelknochen.
Die Seitenbänder modellieren sich nicht selten durch die äussere Haut hindurch.
Die zahlreichen besonderen Bänder verbinden entweder Knochen verschiedener oder
Knochen derselben Reihe mit einander.
Das ganze Sprunggelenk stellt ein W echselgelenk dar, das beim
Pferde eine bedeutende federnde Kraft besitzt. Die Beugung und Streckung;
erfolgen beim Pferde und den Fleischfressern fast nur in dem
Rollengelenke. Bei den Wiederkauern und dem Schweine finden
diese Bewegungen besonders in dem Gelenke zwischen Rollbein und
Centralbein und in geringerem Grade im Rollengelenke statt. Im übrigen
sind die Knochen durch straffe Gelenke unter einander und n1it dem
Mittelfusse verbunden; am wenigsten beweglich sind diese Verbindungen
beim Pferde. Die Federkraft des Gelenks bedingt es beim Pferde, dass
die Knochen aus der lvIittellage freiwillig in die äusserste Streck- oder