Schienbeine, und dem dünneren, aussen (lateral), event. aussen und
hinten (schwanzseitig) gelegenen Wadenb ein. Bei den Tieren, welche
die Beine nur zum Gehen (Schreiten) benutzen, ist das Wadenbein wenig
entwickelt; stark ist dasselbe nur beim Menschen und bei den Tieren,
die mit den Gliedmassen klettern, greifen u. s. w. Zwischen dem Schien-
und Wadenbein findet sich die Unterschenkelspalte, die beim
M enschen, der Katze und dem Schwein e sich fast auf die ganze
Länge des Unterschenkels erstreckt, bei Pferd und Hund nur in der
oberen Hälfte vorkommt und den Wiederkau er n fehlt. Bei dem
Menschen, den Fleischfressern und dem Schweine ist das
Wadenbein, F ibula, als ein (vom Knie- bis Sprunggelenk) durchgehender
Knochen vorhanden.
Bei den Einhufern und Wiederkäuern ist es verkümmert; bei den Einhufern
bildet es einen dünnen, griffelförmigen, mit seinem oberen (Knie-) Ende dem äusseren
Knorren des Schienbeins anliegenden Knochen, der mit seinem spitzen unteren Ende
ein wenig bis unter die Mitte des Schienbeins herabreicht. Sein oberes Ende bildet
ein plattes Köpfchen. Bei den Wiederkäuern ist nur das untere Ende des Waden-
beins selbständig in Form des kronenförmigen (Knöcheh) Beines vorhanden, das
der Gelenksehraube des Schienbeins aussen anliegt und auf dem Fersenbeine sitzt. Beim
Schwein ist das Wadenbein ein seitlich zusammengedrückter Knochen mit einer zu-
gespitzten, in einer Vertiefung des äusseren Schienbeinknorrens ruhenden Beule am
oberen Ende und einer nach unten (und seitlich) vorspringenden Verdickung am unteren
Ende, welche den äusseren Knöchel bildet. Dieses Ende besitzt Gelenküächen zur
Artikulation mit dem Schien-, Fersen- und Rollbeine. Bei den Fleischfressern ist
das Wadenbein ein schmaler, an beiden Enden verbreiterter Knochen, der an beiden
Enden innen je eine kleine Gelenkfläche zur Artikulation mit dem Schienbeine besitzt.
Das untere Ende trägt ausserdem Gelenktiächen zur gelenkigen Verbindung mit dem
Fersen- und Rollbeine.
Das Schienbein, Unterschenkelbein, Tibia, ist ein starker,
bei den Tieren schräg ab- und rückwärts gerichteter Rohrenknochen.
Sein Körper ist in seiner oberen Hälfte dreikantig und im übrigen von
vorn nach hinten zusammengedrückt. Die äussere und innere Fläche sind
in der oberen Hälfte des Schienbeins durch den stärkeren, fusswärts ver-
laufenden Schienbeinkamm, S chi enb eingr ät e, die beim Men s ch e n
nur eine Beule darstellt, von einander getrennt. Das obere (Knie-)
Endstück ist der dickste Teil des Knochens und bildet 2 Gelenk-
fortsätz e, Knorren, die hinten durch einen Ausschnitt, den Knie-
k eh] enau sschnitt, von einander getrennt werden. Die untere Hälfte
des Körpers hat eine vordere und hintere Fläche und 2 stumpfe, schmalen
Flächen vergleichbare Ränder. Sie geht, indem sie etwas breiter wird,
in das untere Ende (Fussende) über; dieses bildet eine schräg gestellte
Gelenkschraube zur Aufnahme der Rolle des Rollbeins. Beim Pferd e
befindet sich an beiden Seiten der Schraube je eine beulenartige Er-
höhung, der äussere und innere Knöchel.