Kreuzdarmbeinband vom Darmbeinhöeker und dem inneren Darmbeinrande zu
den Querfortsätzen des Kreuzbeins; beide Bänder halten das Kreuzbein zwischen den
beiden Hüftbeinen eingeklemmt. Die grosse Lücke, die sich seitlich zwischen dem
Kreuz-, Darm- und Sitzbein befindet, wird durch das einer derben, sehnigen Haut
gleichende Kreuzsitzbein- oder breite Beckenband geschlossen.
Beim Pferde kann im Kreuzdarmbeingelenke fast gar keine Be-
wegung stattfinden; bei den anderen Haustieren kommt aber diesem
Gelenke eine gewisse Beweglichkeit zu. Die Hauptsache ist aber, dass
das Becken, bezw. seine Gelenkverbindungen eine gewisse Elasticitat
besitzen, um Stössen Widerstand leisten zu können, ohne zu brechen.
Die zwischen Kreuz- und Darnibein befindlichen Knorpel- und Band-
massen und der Fugenknorpel in der Beckenfug-e wirken wie eingeschobene,
elastische Kissen, in denen sich die z. B. beim Springen der Tiere ein-
wirkenden Stösse brechen. Die Band- und Knorpelmassen machen also
das Becken zu einem elastischen, einheitlichen Ganzen, welches
Viele Vorzüge vor einem einheitlichen Knochenringe hat. Die als Sehnen
aufzufassenden Bänder (Poupartisches Band etc.) werden in der Muskel-
lehre besprochen werden.
Unterschiede zwischen inännlichem und weiblichem Becken. (Fig. 57 u. 62
Taf. 13 Rind.) Bei allen Haustieren ist das weibliche Becken sowohl nach dem
Höhen- als nach dem Querdurchmesser geräumiger, dabei aber zarter und nicht so
kräftig als das männliche. Letzteres ist kräftiger, alle Fortsätze, Beulen und Rauhig-
keiten treten stärker hervor, es ist schmaler und länger, die Hüfthöcker und die Sitz-
beinhöcker stehen viel näher aneinander als bei den weiblichen Tieren; die Ent-
fernung zwischen den Gelenkpfannen ist aber bei beiden Geschlechtern fast die gleiche.
Der Beckeneingang und der Beckenausgang sind beim weiblichen Tiere grösser als
beim männlichen; die Darmbeinsäulen sind stärker nach aussen gebogen. Die untere
Beckenwand ist beim weiblichen Tiere ausgehöhlt, breiter und in der Regel vorwärts
etwas nach unten gerichtet, während sie beim männlichen Tiere oft nach hinten ab-
fällt. Der hintere Sitzbeinausschnitt ist beim weiblichen Tiere flacher und breiter
als beim männlichen. Der Winkel, den das Becken mit der Wirbelsäule bildet, ist
bei weiblichen Tieren stumpfer als bei männlichen, das Becken steht also mehr hori-
zontal und der Sitzbeinknorren höher.
Becken
Das
frühzeitig kastrierter Tiere
sich
nähert
weiblichen Becken.
dem
Plastische Punkte des Beckens. (Taf. 1 Pferd, Rind.) Das knöcherne
Becken bildet mit Einschluss der Sclnvanziwwlrzel die Skelettgrundlage
der Wand der Beckenhiöhle und die Grundlage der den Rumpf abschliessenden
Beckengegend. Es ist derart von Muskeln umlagerti, dass es fast cylin-
drisch erscheint. Beim lebenden Tiere heben sich plastisch besonders
3 Punkte ab, nämlich der Darinbeinhöcker, der HllftllilCköf und der Sitz-
beinhöcker, über deren Formung; durch die Haut oben schon berichtet
wurde. AIISSBYÖBIH modelliert sich auch der zwischen den beiden Sitz-
beinhückern gelegene hintere Sitzbeinausschnitt.