(Epicondylen) vorspringen. Zwischen beiden findet man eine tiefe Grube,
die Ellenbogengrube.
Plastische Punkte. (Taf. 1 Pferd, Rind.) Das Oberarmbein ist,
abgesehen von seinen beiden Enden, ganz von "Muskeln umlagert und
bedeckt. Durch die Haut wahrnehmbar ist nur das obere Ende des
Armbeins. Dasselbe bildet in der Höhe der Brustbeinspitze, also neben
der Ylorderbrust, eine rundliche Vorragung der vorderen und seitlichen
Umrandung der Schultergliedmasse. Bei muskelsehwachen und fettarmen
Tieren kann man einen Teil der Knochenteile direkt nachweisen, in
erster Linie den ausseren Umdreher, und weiterhin am unteren Ende
den Streckknorreu des Oberarmbeins.
Das Oberarmbein bildet mit dem Schulterblatt ein freies Gelenk,
das Buggelenk, Schultergelenk, Achselgelenk; der iiache Ge-
lenkkopf des Oberarmbeins liegt in der flachen Gelenkgrube des Schulter-
blatts; der Gelenkkopf ist aber grösser als die Grube (z. B. 50 : 32 qcm)
und überragt sie demnach. Der Bandapparat des Gelenks besteht nur
aus einer Gelenkkapsel, die einen so schlaffen und weiten Sack
bildet, dass freier Spielraum für den Gelenkkopf bleibt, so dass dieser
nach allen Seiten auf der (ielenkgrube gleiten kann, ohne dass die Kapsel
gezerrt wird. Die notwendige Beschränkung in den Bewegungen im
Schultergelenk kommt durch Muskeln und deren Sehnen zu stande, die
im gewissen Grade wie (aktive) Bänder Wirken und dadurch übermässige
Bewegungen hindern. Die ausgiebigsten Bewegungen in diesem Gelenke
sind Streckungen und Beugungen. Die extreme Beugung und Streckung
(Flexio und Extensio), die das Gelenk an sich gestattet, werden durch
vorn und hinten liegende Muskeln (ziveiköpfiger und dreiköpfiger Arm-
muskel) beschrankt. Die Drehbewegungen (Supinatio und Pronatio) sind
nicht bedeutend; am geringsten aber sind die Auswärts- und Einwärts-
bewegungen (Abductio und Adductio); sie werden durch seitlich liegende
Muskeln, bezw. deren Sehnen, gehindert (unterer Graten- und Unter-
schultermuskel). Das Gelenk liegt beim Pferde 68 bis 70 ofo der Wider-
risthöhe über dem Boden.
Das Schultergelenk wird zwar vom Armteile des Kopfnickers und
von einem Teile der Brustmuskeln, von dem Anfange des zweiköpfigen
Arn1-, dem Ende des Grätenmrlskels u. s. w. überlagert; trotzdem tritt
dasselbe für das beobachtende Auge deutlich hervor, und zwar in Form
einer sehr markierten, rundlichen, jederseits neben der Vorderbrust nach
vorn vorspringenden, aber auch von der Seite bemerkbaren, lbrragung.
Die einzelnen Teile, die Schulterblattbenle, die Armhöcker, die Sehnen
des unteren Gratenmuskels u. s. w, sind aber nur unter besonderen Ver-
hältnissen plastisch wahrnehmbar.