Bei allen Tieren ist die 1. Rippe die kürzeste; von hier ab nimmt die
Länge der Rippen zu, so dass beim Pferde die 10., bei den Wiederkäuern
die 9., bei denFleischfressern, beim Schwein und dem Menschen die 7. bis 8.
die längste ist; dann folgt wieder Abnahme der Länge, so dass die letzte Rippe ungefähr
der 3. bis 5. an Länge gleich ist.
An Breite nehmen die Rippen bei Einhufern und Wiederkäuern von
der 1. bis zur 6. oder 7., bei den Fleischfressern und dem Schweine bis zur
3. bis 4. zu, dann wieder ab bis zur 13. und bleiben dann beim Pferde einander
gleich. Die seitliche Krümmung der Rippen ist bei den Fleisehfressern stärker als
bei den Pflanzenfressern; sie ist an der ersten Rippe am schwächsten, fast Null, und
nimmt nach hinten allmählich zu und an den letzten Rippen wieder etwas ab, so dass
beim Pferde und den Wiederkiiuern ungefähr die 11. bis 13., beim Menschen
und den Fleichfressern die 8. und beim Schweinne ungefährdie 9. bis lLRippe
die stärkst gekrümmte ist. Die Rippen des Rindes sind relativ und absolut breiter
und kräftiger als die des Pferdes.
Die zwischen je 2 Rippen freibleibenden Raume, bezw. Spalten,
werden als Zwischenrippenrau nie bezeichnet; sie sind ebenso lang,
als die betr. Rippen, aber um so schmaler, je breiter die letzteren sind,
sodass die Zwischenräume beim Rinde relativ und absolut schmaler sind
als beim Pferde.
Die Lange der Rippenknorpel nimmt von der 1. bis 9. oder 10. Rippe zu
und dann wieder ab. Die Knorpel der 1. und 2. Rippe bilden fast die gerade Ver-
läingerung der Rippen, die anderen biegen m. o. w. schrägwinkelig ab und bilden einen
stumpfen, schliesslieh fast einen rechten Winkel mit der Rippe, sie sind vom Rippen-
ende schräg brustbeinwärts gerichtet. Die Zwischenräume zwischen den Knorpeln
sind an ihrem Anfange und an den ersten Rippen ziemlich breit, werden aber immer
schmäler. Die Endstücke der Knorpel der falschen Rippen liegen dicht aneinander.
Bänder und Gelenke. Das obere Ende (Wirbelende) der Rippen läuft in zwei
mit überknorpelten gewölbten Gelenkflächen versehene Fortsätze (Rippenköpfchen und
Rippenhöeker) aus, die in flache Gelenkpfannen der Brustwirbel passen. Das Rippen
wirbelgelenk ist also doppelt und stellt das Rippenköpfchcn- und Rippenhöckcr-
gelenk dar. An jedem findet man eine Gelenkkapsel und kurze, straffe kleine Bänder.
Mit den Rippenknorpeln verbinden sich die Rippen durch Synchondrosen (Fugen),
nur beim Rinde und Schweine kommen auch hier echte Gelenke an einigen
Rippen vor. Mit dem Brustbeine verbinden sich die Knorpel der wahren Rippen
durch je ein Gelenk; die walzenförmige Erhöhung jedes Knorpelendes greift in eine
entspr. Gelenkvertiefung des Brustbeines ein. Eine Gelenkkapsel umgiebt jedes dieser
Gelenke; dazu kommen noch einige kleine Hulfsbiinder. Besteht das Brustbein aus
einzelnen getrennten Stücken (Schwein, Rind), dann sind auch diese gelenkig
untereinander verbunden. An der Innenfläche des Brustbeins liegt noch ein gemein-
schaftliches Band, welches vom Handgriff bis zum Schwertknorpel reicht.
Zwischen den Rippen findet sich ein ganz dünnes hautartiges Band, das an der
innersten Kante der Rippenriinder anliegt und noch die Innenfläche der Rippen über-
zieht. Auf diesen Bändern, bezw. auf der Haut, liegen die Zwischenrippenmuskeln,
welche die Zwischenrippenräume ausfüllen.
Bewegungsart der Gelenke: Das Rippenwirbelgelenk ist ein
federndes , zweiachsiges Gelenk. Die Rippen werden bei der Muskel-