Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

Wirbel (Textfig: 7), hat einen senkrecht stehenden Dornfortsatz. Die 
Brustwirbel besitzen Gelenkflächen (kleine Pfannen) für die gelenkige 
Verbindung mit den Rippen; ihre Querfortsätze sind ebenso wie die Ge- 
lenkfortsätze klein; die letzteren sind sogar nur als Gelenkiiächen zu- 
gegen. Ausserdem kommen kleine Hilfsfortsätze zum Muskelansatze vor. 
3. Die Lenden- oder Bauchwirbel, Vertebrae luinbales, bilden 
die knöcherne Grundlage der Rückenwand des Bauches (des Hinterleibes) 
und sind etwas langer als die Brustwirbel. Ihre Dornfortsatze besitzen 
ungefähr dieselbe Höhe wie die der letzten Brustwirbel und stehen nahezu 
senkrecht, ihre Querfortsatze sind lang und breit und gehen fast, hori- 
zontal vom YVirbelkörper ab; die Rippengelenkflächen fehlen; die Gelenk- 
fortsatze haben tief ausgehöhlte bezw. stark gewölbte Gelenkflächen, 
sodass die Wirbel, wenn sie durch Muskelwirkung an einander gepresst 
werden, sehr fest ineinander greifen und bilden dann eine feste, starre 
Säule. 
4. Die Kreuzwirbel, Vertebrae sacrales, welche die Rücken- 
wand des Beckens bilden, sind zu einem Knochen mit einander ver- 
schmolzen und bilden das sogen. Kreuzbein, Os sacr um, dessen kopf- 
seitiges (vorderes) Ende zwischen die beiden Darmbeinschaiifeln, bezw. deren 
Höcker eingeschoben ist. Auf der Rückeniiäche des Kreuzbeines stehen 
in der Mittellinie die m. o. w. mit einander verschmolzenen, Schwanz- 
wrärts an Höhe abnehmenden, einen Kamm darstellenden, beim Schweine 
fehlenden Dornfortsätze. Von den verschmolzenen Querfortsätzen ist nur 
der erste und event. auch der zweite lang und breit wie bei den Lenden- 
wirbeln, die anderen nehmen rasch an Länge ab. 
5. Die Schwanzwirbel, Yertebrae coccygeae, werden gegen 
die Schwanzspitze hin allmählich rudimentär. Der erste hat noch alle 
Merkmale und Fortsätze der Wlirbel an sich, dann verschwinden all- 
mählich alle Fortsätze, bald auch der Bogen, sodass schliesslich nur noch 
der walzenförmige Körper übrig bleibt. 
Gelenke und Bänder der Wirbelsäule. Die Wirbel sind g e l enki g 
und beweglich, abgesehen von den Kreuzwirbeln, untereinander ver- 
bunden. Zwischen den Gelenkflächen der Wirbelkörper liegen dehnbare, 
bezw. zusammendrückbare, elastische, dünne Knorpelplatten, die Z wischen- 
wirbelscheiben, welche durch kurze straffe Fasern an die Wirbel 
befestigt sind. Sie verleihen der Wirbelsäule einen gewissen Grad von 
Biegsamkeit und brechen Stösse, die in der Längsrichtung auf die Wirbel- 
säule einwirken. Im übrigen sind die Wirbel durch sogen. gemeinsame 
und besondere elastische oder iibröse Bänder unter einander verbunden. 
Von gemeinsamen Bändern kommt ausser einem im Wirbelkanal
	        
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