bei Reizungen oft ein prächtiges Farbenspiel. Mit der Fähigkeit des
Farbenwechsels stehen auch die lebhaften Färbungen in Zusammenhang,
welche bei den Männchen sehr Vieler Fische zur Fortpflanzungszeit auf-
treten und als Hochzeitskleid bezeichnet werden. Der Silberglanz der
Fischhaut wird durch Guaninkrystalle Verursacht.
Flossen. Die (lrliedmassen der Fische heissen Flossen und treten in
Form der paarig angeordneten Brust- und Bauchflossen auf. Zu
ihnen gesellen sich noch die unpaaren Rück en S ch w an z und After
flosse. Die Brustiiossen sind stets unmittelbar hinter der KiemenÜiihung
befestigt, Während die Bauchiiossen fast an jeder Stelle zwischen der Kehle
und dem After sich ansetzen können. Die i. d. R. mitten auf der hinteren
Hälfte des Rückens stehende Rückenflosse zerfällt häufig in 2 oder sogar
3 hintereinander gelegene Abschnitte. Die Schwanziiosse ist bald gerundet,
bald gespitzt; meist ist sie aus einem oberen und einem unteren Stücke
oder Lappen zusammengesetzt; beide Stücke können symmetrisch, aber
auch sehr asymmetrisch sein.
Die Flossen sind Hautialten, welche durch die aus Horn oder aus
Knochen bestehenden, stabförmigen Flossenstrahlen gestützt werden.
Mund, Mundhöhle und Kiemen. Der Mund stellt eine m. o. w.
quergestellte Spalte dar; nur bei den Rundmäulern erscheint er m. o. w.
kreisförmig; er führt in eine sehr erweiterungsfähige Mundhöhle, die mit
einer grossen Anzahl kleiner, kegelförmiger oder etwas gebogener Zähne
ausgekleidet ist. Der hintere Teil der seitlichen hiundhöhlenwand ist
von i. d. R. 5 (selten 6-7) Kiemenspalten durchbrochen, welche mit
feinen Kiemenblättchen besetzt sind. Bei den Rundmäulern erscheinen
die Kiemenspalten röhrenförmig; bei den Lungen- und Knocheniischen
sind sie zwar spaltförmig, werden aber an der äusseren Seite von einem
Kiemendeckel vollständig verdeckt.
Augen. Die Augen sind meist verhältnismässig gross, selten klein
oder ganz Verkümniert; gewöhnlich liegen sie seitlich, mitunter jedoch
auch oben am Kopfe. Die Hornhaut ist abgeflacht, die Linse gross
und fast kugelrund; die Pupille ist weit und i. d. R. kreisrund. Die
Fische haben keine Augenlider, mit Ausnahme der Haie, welche 2, jedoch
unbewegliche Lider und eine Nickhailt besitzen.
Das Muskelsystem zeichnet sich durch die geringe Entwickelung der Glied-
massenmuskulatur und die mächtige Entwickelung der Rumpf-Schwanzmuskulatur aus;
letztere bildet an jeder Seite des Körpers 2 (eine obere und eine untere) starke Längs-
rnuskelplatten, welche insbesondere zur Bewegung des Schwanzes dienen. Jede dieser
Muskelplatten zerfällt durch dünne, bindegewebige Querscheidewändc in eine. Reihe
kurzer Abschnitte.
Skelett. Das Skelett der Fische ist bei den am niedrigsten stehenden Arten
knorpclig, während es bei den höheren Arten m. o. w. verknöchert. Der Schädel ist
Ellenherger, Baum u. Dittrich, Anatomie für Künstler. 16