Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

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übrigen wird durch die untere Vereinigung der beiderseitigen Scharn- und Sitzbeine 
ein geschlossenes Becken gebildet. 
Gliedmassen fehlen den meisten Schlangen ganz; bei einigen, sowie bei 
manchen Eidechsen sind Rudimente vorhanden. Die übrigen Eidechsen, sowie die 
Krokodile und Schildkröten haben 4 wohlausgebildete Beine mit meist 5 Zehen und 
typischem Bau (aus Oberarm, Unterarm, Fusswurzel, Mittelfuss und Zehen bestehend). 
Die einzelnen Mittelfussknochen sind nicht mit einander verschmolzen. Die Zahl der 
Fingerglieder beträgt 2-5. Schwimmhäute finden sich nur bei den Krokodilen, 
während die Zehen mancher Schildkröten durch Gewebsmassen zu Flossen verbunden sind. 
XII. 
Amphibien. 
Körperform. Die Amphibien sind entweder von lang'g'estreckter. 
selbst wurmföriniger Gestalt und mit einem Wohlentwickelten Schwanze 
versehen, oder sie sind kurz und dann meistens schwanzlos (Frosch). Sie 
besitzen i. d. R. 2 Paare von Gliedmassen, welche bei den schwanz- 
losen lang, bei den geschwanzten hingegen relativ kurz sind; nur selten 
fehlen die hinteren Gliedmassen, und nur bei den Schleichenlurchen fehlen 
alle Gliedmassen und auch der Schwanz (betr. der Zehen s. unter Skelett). 
DerKörper der im Wasser lebenden Amphibien ist seitlich zusammen- 
gedrückt (Molch), während der Körper der auf dem Lande lebenden mehr 
rundlich erscheint. Der Schwanz ist entweder drehrund (Salamander) 
oder zusammengedrückt (Triton).  
Haut. Die meist nackte Haut ist reich an Drüsen und deshalb glatt 
und Schlüpfrig (Frosch), oder sie ist rauh und höckerig (Kröte); nur bei 
den Schleichenlurchen sind Wirkliche Schuppen in dieselbe eingelagert. 
Zur Brunstzeit bilden sich bei manchen Amphibien besondere Haut- 
wucherungen (Kamm der Molche, Daumenschwielen der Frösche und 
Kröten u. s. w.) aus. Die Hornschicht der Oberhaut wird von Zeit zu 
Zeit als ein Ganzes oder in Fetzen abgestreift und durch eine neue 
ersetzt (Häutung).  Die Amphibien besitzen in hohem Masse die F ähig- 
keit, die Farbe der Haut zu Wechseln. 
Mund- und Mundhöhle, Kiemen. An der meist weiten, quer ge- 
spaltenen lllundöffnung sind i. d. R. dünne Lippen vorhanden. Mit Aus- 
nahme einiger Krötenarten, welche zahnlos sind, kommen allgemein 
Zähne vor, welche klein und von einfacher Form, manchmal etwas 
nach hinten und innen gekrümmt sind; sie können an den ZWiSChGII- 
und Oberkieferbeinen, aber auch am Pflugscharbein und den Flügelbeinen 
vorhanden sein (Kiefer- und Gaumenzähne). Die weiche Zunge ist ent- 
weder ganz oder nur mit ihrem vorderen Teile am Boden der Mund-
	        
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