Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

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Brustwirbelsaule einen unbeweglichen, festen Stab, mit Welchem der feste 
Schultergürtel eng verbunden ist. 
Das A rmskelett besteht aus dem Ob er armb ein und den beiden 
Unterarmknochen (Llnterarmskelett), der etwas dünneren Speiche 
und der aussen an ihr liegenden, etwas stärkeren Elle. Ober- und 
Unterarm liegen in der Ruhestellung fast horizontal und fast parallel zu 
einander seitlich am Brustkasten. 
Das Vorderfuss- (Hand-) Skelett ist rudimentär. Von Hand- 
w u rzelknochen finden sich nur 2 auf das Unterarmskelett folgende 
Knöchelchen. Das Mittelhandskelett besteht aus einem einzigen, 
mit einer grossen Langsspalte versehenen, länglichen Knochen, der jedoch 
aus einer Verschmelzung des 1. 2. und 3. Mittelfussknochens hervor- 
gegangen ist. Dazu kommen Rudimente von 3 Fingern (Zehen); der 2. 
ist am besten ausgebildet und liegt in der Verlängerung des Mittelfuss- 
knochens; er ist zweigliedrig; die 3. kleinere Zehe sitzt nach innen von 
der 2.; die 1., ganz rudimentäre, befindet sich aussen am oberen Ende 
des Mittelhandknochens; beide sind eingliedrig. 
Die Brustgliedmasse wird also im Ruhezustande in allen Gelenken äusserst ge- 
beugt (zusammengeschlagen) gehalten; das Schulterblatt liegt von hinten nach vorn, 
das Oberarmbein von vorn nach hinten, das Unterarmskelett von hinten nach vorn und 
das Fussskelett wieder von vorn nach hinten. Dabei liegt das ganze Flügelskelivtt 
seitlich am Brustkasten. Beim Fliegen werden die einzelnen Abschnitte des Flügels 
fächerartig ausgebreitet. 
d) Das Skelett der Hintergliedmasse (Beinskelett). 
Der langgestreckte Gliedmassengürtel ist bei den Vögeln, mit 
Ausnahme VOlll Strauss, bauchseitig nicht geschlossen; die beiden langen 
Beckenbeine sind also bauchseitig getrennt; (lagegen verschmelzen sie 
rückenseitig (oben) vollständig mit der Wirbelsäule, sodass sie physiologisch 
einen untrennbaren Teil des Rumpfes darstellen. Man kann an jedem 
Beckenbeine das Darni-, Schani- und Sitzbein unterscheiden. Das Dar m- 
bein ist sehr lang und fast horizontal gelagert; es reicht so Weit kopf- 
warts, dass es noch die letzten Rippen überragt; es verschmilzt mit der 
Wirbelsäule, mit dein der anderen Seite und mit dem verhältnisniässig' 
kleinen Sitzbein e. Das letztere ist ein kräftiger Knochen, Welcher 
das Darinbein nach hinten und unten fortsetzt. Das Schambein ist 
eine einfache, rippenahnlich gebogene Knochenspange, welche, von 
der Gelenkpfanne ausgehend, sich dem unteren Rande des Darmbeins 
anlegt und dieses nach hinten etwas überragt. Das Becken erhöht die 
Festigkeit der Wirbelsäule ganz erheblich, weil es niit derselben ver- 
schmilzt. Die Wirbelsäule der Vögel bietet also den Beckengliedmassen 
eine feste, unnachgiebige Stütze zur Entfaltung ihrer Wirkungen. 
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