Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

Die Zahl der YVirbel wechselt nach der Tierart; nur in Bezug auf die Hals- 
wirbel herrscht eine grosse Constanz. Alle Säugetiere (mit Ausnahme von Bradypus 
tridactylus mit 9, und Br. torquatus mit S sowie Manatus australis mit 6 Halswirbeln) 
haben 7 Halswirbel. Die Länge des Halses hängt bei den Säugetieren also nicht 
von der Zahl, sondern von der Länge der Halswirbel ab. (Bei den Vögeln ist dies 
anders; dieselben besitzen 9-24 Halswirbel.) 
Die Zahl der Brustwirbel beträgt im Mittel 12-14; hiervon giebt es aber 
viele Ausnahmen; die Einhufer haben 18, die WViederkäuer und Fleischfresser (Carni- 
voren, Feliden) 13, das Schwein 14 (aber auch ausnahmsweise 15-17), der Mensch 12. 
Lendenwirbel linden sich bei den Einhufern 6, selten 5, bei den Wieder- 
käuern 6-7, beim Schweine 7 (selten 5 oder 6), bei den Fleischfressern 7, zuweilen 6, 
beim Menschen 5; bei den Vögeln sind die Lendenwirbel und die Kreuzbeinwirbel zu 
einem einzigen Knochen verwachsen, der auch noch mit dem Becken verschmolzen ist. 
Kreuzwirbel findet man bei den Einhufern und dem Rinde 5, bei Schaf, 
Ziege, Schwein 4, selten 3, bei den Fleischfressern. 8 und beim Menschen 5. 
Schwanzwirbel sind bei den Einhufern 17-19, bei Rind und Schaf 18-21, 
bei der Ziege 12, bei den Fleisehfressern und beim Schweine 20-22, beim Menschen 
4-6 vorhanden. 
Allgemeines über die Gestalt der Wirbel. Jeder Wirbel gleicht 
(Textiig. 6), wie erwähnt, einem knöchernen Ringe. Der gegen die grossen 
Blutgefasse und Eingeweide gekehrte (vordere b. M. und untere bei den 
Tieren) Teil des Ringes ist verhaltnismässig dick 
 a! und gleicht in. 0. w. einem Fylinderabschnitt; er 
e heisst Wirbelkiö r per; der übrige dünnere Teil 
a des Ringes stellt den Wirbelbogen dar. Ent- 
b v gegengesetzt vom Wirbelkörper, also da, wo die 
beiden Seitenteile des Ringes zusammenstossen, 
Fig- 6- Wirbelsßheme erhebt sich aus dem Bogen ein gegen die Rücken- 
"zcßlggiliegätäigyeh linie über den Bogen vorragentler Fortsatz, der 
d z Dornfortgatz: Dorn- oder Stachelfortsatz. Seitlich ent- 
iefjäeäääflfääfzv springen aus dem Knochenringe jederseits 3 Fort- 
sätze, von denen einer quer seitwärts geht; 
dieser heisst Qu erfortsatz. Am kopfseitigen und schwanzseitigen, 
d. h. am vorderen und hinteren Ende jedes Wirbels gehen aus dem 
(Bogen je 2 Fortsätze, die sogen. Gelenkfortsatz e hervor, die 
mit Gelenkliachen zur gelenkigen Verbindung der Wirbel unter einander 
versehen sind. Die Gelenkfortsätze eines Wirbels artikulieren sonach mit 
denen des vorhergehenden und des folgenden Wirbels. An manchen 
Wirbeln gehen aus den Bögen nahe den Gelenkiortsätzen noch die sogen. 
Hilfsfortsatze hervor, die gegen die Rückenlinie (also nach oben) 
gerichtet sind. 
An jedem Wirbel hat man ein gegen den Kopf gekehrtes vor d ere s (kopfseitiges) und 
ein gegen den Schwanz gekehrtes hinteres (schwanzseitiges) Ende, und eine nach der 
_Rückenlinie gekehrte obere (rückenseitige) und eine den grossen Gefässen oder Ein- 
geweiden zugewandte un t e re (bauchseitige) Fläche sowie 2 Seitendächen zu unterscheiden.
	        
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