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u n b e w e gl i c 11 miteinander verbundenen Wirbeln. Die B e c k e n u n d
K r e u z wir b el (11-14) sind zu einem g e 111 e i n s am e11 Knochen ver-
schmolzen. Es folgen dann 4-6 gesonderte S c h W a n z W i r b el und ein
grosser E n d W i r b el (Endkörper), der durch Verschmelzung mehrerer
Wirbel entstanden ist. Die ganze Wirbelsäule ist also v e r h ä l t n i s
m ä s s i g k u r z und, abgesehen vom Halse und Schwanze, ein nahezu
starrer Knochenstab.
Die Rippen, von denen die ersten und die letzten das Brustbein
nicht erreichen (falsche Rippen), unterscheiden sich von denen der
Wirbeltiere durch einen vom beckenseitigen Rande jeder Rippe ent-
springenden und mit der folgenden Rippe bandartig verbundenen sogen.
Hakenfortsatz und dadurch, dass an Stelle der Rippenknorpel
knöcherne Brustbeinrippen vorhanden sind. Man kann also Wirbel-
(echte) und Brustbeinrippen unterscheiden.
Das Brustbein ragt weiter nach hinten als das der Säugetiere
und besitzt in der Mittelebene einen Kamm, dessen Grösse zur Flugw
fähigkeit der Tiere in direktem Verhältnisse steht. Je höher der Kamin
ist, um so grösser ist die Ansatzüäche der eigentlichen Flugmuskeln, der
Brustinuskeln.
Der Brustkorb besitzt durch die Brustbeinrippen und die Haken-
fortsätze eine viel grössere F e s ti g k e i t und Wi d er st a n d s f ähi gk eit
als der der Säugetiere. E1" kann also einem Druck von aussen, nament-
lich im Einatmungszustande, besser widerstehen als der Brustkasten der
Säugetiere.
Das
Kopfskelett.
An dem verhaltnismassig kleinen, rundlich-kegelförmigen Kopfe sind
die einzelnen den Kopfknochen der Säugetiere entsprechenden Knochen
beim ausgewachsenen Tiere derart miteinander verschmolzen, dass
ihre Grenzen unkenntlich sind. An den das Gehirn beherbergenden
Schädelteil schliesst sich nach vorn der Augenhöhlenabschnitt an, der
eigentlich nur aus einer in der Mittelebene liegenden, senkrechten, oben
und unten etwas verbreiterten Platte besteht; darauf folgt die Sieb-
beinregion mit den davor liegenden Nasenhöhlen und der in die Lange
gezogene, das Ober-, ZWiSClIGIIRiGfQI", Nasenbein u. s. w. umfassende,
zahnlose, an Stelle der Zähne mit einer Hornscheide versehene Ober-
s ch11 ab el. Die scharfe 'l'rennung' des Gesichtsschadels vom Gehirnschadel
durch die die beiden Augenhöhlen scheidende Zwischenaugenhöhlenplatte
charakterisiert den Vogelschädel gegenüber dem Saugetierschadel. Zwischen
dem Schädel und dem gelenkig mit demselben verbundenenen, aus einzelnen
Knochen bestehenden, zum langen, zahnlosen, mit Hornscheiden versehenen
Ell enberger, Baum u. Dittrich, Anatomie für Künstler. 15