Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

mittelebene) u. s. w. Findet die Bewegung um einen Punkt, also in allen Richtungen 
statt, dann besteht das freie Gelenk; es ist dies ein Kugelgelenk, weil das eine 
Knoehenende einen Abschnitt einer Vollkugel, und das andere den einer Hohlkugel 
darstellt, und zwar derart, dass beide ineinander passen. Gestattet das Gelenk nur 
Beugung und Streckung, dann ist es ein Wechselgelenk, Charniergelenk. 
Die Grelenkenden sind dann Abschnitte von Cylindern. Finden nur Drehungen um 
eine Längsachse statt, dann spricht man vom Drehgelenk. Ausserdem giebt es 
noch Schrauben-, Spiralgelcnke u. s. w. Als straffe Gelenke werden die- 
jenigen gelenkigen Knochenverbindungen bezeichnet, bei denen die Gelenkenden durch 
kurze, straffe Bänder so fest miteinander verbunden sind, dass nur unbedeutende Ver- 
schiebungen der Knochen aneinander stattfinden können. 
Am Skelett der Tiere unterscheidet man 1. das Rumpf, 2. das 
Kopfskelett und 3. das Skelett der Gliedmassen. Das Mittelstück des 
Rnmpfskeletts, das Axenskelett des ganzen Tieres, ist die Wirb el- 
säule. An diese legen sich seitlich die Rippen, die ihren Abschluss 
im Brustbein linden und die beiden Gliedmassenpaare an. A11 
der Spitze der Wirbelsäule befindet sich der Skelettkopf, der Schädel. 
Wirbelsäule, 
Die 
Columna 
vertebralis. 
Die Wirbelsäule (Fig. 3 Taf. 3 der einzelnen Tierarten und Textfig. 7) 
setzt sich aus dicht an einander gereihten, ringähnliclien Knochen, den 
Wirbeln, Vertebrae, zusammen. Durch das elneinanrlerreihen der 
einzelnen Knochenringe entsteht ein Kanal, der Wirbelkanal, in 
welchem das von häutigen Gebilden umscheidete Rü c ken mark gelagert 
ist. Während bei den schwinnnenden und kriechenden Wirbeltieren die 
Wirbel einander gleich oder nahezu gleich sind, tritt. bei den Tieren, 
deren Ortsbewegungen vermittelst der Gliedmassen ausgeführt werden, 
eine Ungleichartigkeit der YVirbel auf, es bilden sich Virirbelgruppen, 
d. h. Gruppen von Wirbeln, die einander m. o. w. gleich, aber von denen 
anderer Gruppen wesentlich verschieden sind. Da die Gliedmassen, wenn 
sie ihren Zweck, das Hervorbringen der Ortsbewegungen der Tiere er- 
reichen wollen, an dem Achsenskelett eine feste Stütze finden müssen, so 
sind die Wirbel, an die sich die Gliedmassen direkt oder indirekt seitlich 
anlegen, ganz oder nahezu unbeweglich mit einander verbunden. Zwischen 
diese unbeweglichen oder wenig beweglichen Abschnitte der Wirbelsäule 
(der Brustwirbelsäule zur Anlegung der Schultergliedinassen und der Kreuz- 
wirbelsäule zur Stütze der Beckengliedmassen) ist eine bewegliche "Wirbel- 
grllppe, die der Lendenwirbel eingelagert. Ausserdem beiindet sich vor 
den Brustivirbeln die Reihe der Halswirbel und hinter den Kreuzwirbeln 
die Gruppe der Schwanzwvirbel angelagert. Wir haben demnach an 
der Wirbelsäule der Säugetiere 5 Arten von Wirbeln: Ha1s-, Brnst-, 
Lenden-, Kreuz- und Schwanzwirbel zu betrachten.
	        
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