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äusseren Rollkamm bedingte Erhöhung tliesst mit der durch den inneren
Rollkamm bedingten zusammen.
Bei den Bewegungen des Kniegelenks kann man das Auf- und Ab-
wärtsgleiten der Kniescheibe mit dem Auge feststellen.
Für die Plastik des Kniegelenks kommt ausser den erwähnten Ge-
bilden in gewissem, wenn auch geringem Grade ein Fettpolster in Betracht,
welches zwischen dem Ober-Unterschenkelbeingelenke einerseits und dem
lateralen und medialen geraden Kniescheibenbande andererseits liegt
und das mittlere gerade Kniescheibenband vollständig umhüllt. Die
quantitative Entwickelung dieses Fettes ist natürlich abhängig von dem
Ernährungszustande des betr. Tieres. Ist nur wenig Fett vorhanden
(bei edlen und mageren Tieren), dann dürfte dasselbe die Plastik des
Kniegelenkes gar nicht beeinflussen, ist das Fett jedoch stärker ent-
wickelt, dann wölbt, bezw. buchtet es die starke Fascienplatte, welche
das laterale und mediale gerade Band der Kniescheibe verbindet, etwas
vor, und die Folge davon ist, dass die oben erwähnte, durch den innen-
seitigen Rollkamm der Kniescheibenrolle bedingte Vorwölbung nach unten
(und auch nach aussen) weniger scharf begrenzt, verschwommen, erscheint.
Erwähnt sei noch, dass die geraden Bänder der Knicscheibe stets gestreckt,
bezw. in demselben Spannungszustande bleiben.
Bei der äussersten Beugung des Kniegelenkes verschwindet die gen.
Quervertiefung.
Bei allen "Stellungen des Kniegelenks heben sich plastisch ausser
dem Erwähnten seitlich noch ab: an der inneren Seite bemerkt man
eine deutlicheQuerrinne, die durch das Ende des schlanken Schenkelmilskels,
der hier in seine Sehne ausgeht, veranlasst wird. Ausserdem zieht über
diese Fläche etwas vor der Mitte eine schräg gegen das Becken Ver-
laufende Vene (innere Hautvene).
Über die äiussere Flache ziehen schräg und bogig nach vorn
und fusswärts gerichtete Rinnen als Begrenzungsmarken der Äste des
zweiköpfigen Schenkelmuskels (s. S. 207). Es hebt sich an dieser Seite
ausserdeni in Form einer flachen Erhöhung der aussere Knorren des
Schienbeins ab.
Von hinten gesehen, hebt sich die Kniegelenksgegend nicht ab,
d. h. eine wirkliche Kniekehle existiert bei den Haustieren nicht. Die
der Kniekehle entsprechende Gegend ist im Gegenteil gewölbt; in der-
selben liegen die Anfangsteile der Zwillingsivademnuskeln und auf diesen
die Endabschnitte der 3 Hinterbackenniuskeln, deren Grenzen sich in
der S. 207 u. 2-08 geschilderten Weise abheben.
Die Kuiescheibe liegt beim Pferde in etwa 64-650(0, beim Rinde in ca.
58-6205 der Widerristhöhe der Tiere.