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vom Ende des oberen Drittels des Oberarmes zum Darmbeinhöcker zieht.
Auch sieht man unter Umständen in einer vom hinteren Winkel der
Schulterblattbasis zur Mitte der unteren Bauchtläche gezogenen, schrägen
Linie die hintere Begrenzung; des grossen Sagemuskels. Bei mageren
Tieren prägen sich auch die Rippen, namentlich an der Stelle ihrer stark-
ste11 seitlichen Wölbung durch die Haut aus. Nahe der unteren Grenze
der Seitenbrust sieht man in einer Linie, die man vom Schultergelenk
schräg nach dem Schaufelknorpel zieht, die obere Grenze des tiefen
Brustmuskels. An derselben verlauft eine meist deutlich sichtbare Vene,
die äussere Brustvene (49 und 50 in Fig. 74).
Weiterhin heben sich der Rippenbogen als Grenze der Brustgegend
und die Linie des Überganges des äusseren schiefen Bauchmuskels in
seine Sehne, die ungefähr am Rippenbogen liegt, plastisch ab.
Nach oben grenzt sich die seitliche Brustgegend gegen den Rücken
durch die vom Rückenwinkel des Schulterblattes zum Hüfthöcker gerichtete
Grenzlinie des Darmbeinrippenmuskels ab, die allerdings in der Regel
nicht sichtbar ist. Der Darmbeinrippenmuskel modelliert sich stets recht
undeutlich oder gar nicht. Beim Pferde kann man wohl auch Anheftungs:
zacken des ausseren schiefen Baucl1muskels undeutlich wahrnehmen.
Ausserdem sind Schulter und Arm mit ihrer Muskulatur (s. daselbst) und
der konvexe Rand des Schulterblattknorpels, die beiden Basiswinkel des
Schulterblattes und der schräg vom Rückenwinkel des Schulterblattes
zum Brustrücken aufsteigende, untere Rand des Brustteiles des Kappen-
muskels meist nachzuweisen.
An der Vorderbrust (Fig. 4-6 Taf. 4 Rind und Taf. 9 und 10
Pferd, Fig. 72 Taf. QGPferd) bemerkt man in der Mitte eine üache Rinne,
die mittlere Brustfurche (30' in Fig. 72), und in deren oberem Ab-
schlusse eine flache Hervorragung als Ausdruck der Brustbeinspitze;
letztere setzt sich in die gewölbte, vordere Halsflache fort; über der
Brustbeinspitze liegt aber zunächst eine üache Grube, die Brustgrub e.
Seitlich von der mittleren Brustfurche modelliert sich ein Muskel (der
vordere Teil des oberflächlichen Brnstmuskels) als eine ca. handbreite,
flach gewölbte Wulst, die seitlich wieder von einer Rinne, der seit-
lichen Brustfurche (45' in Fig. 72), begrenzt wird, die halswärts
in die Drosselrinne übergeht. Da, wo diese zusammenstossen, findet sich
eine flache Grube. An die seitliche Brustfurche stösst nach aussen eine
stark gewölbte Gegend, das Buggelenk mit dem Armteile des Kopfnickers,
der in der seitlichen Brustfurche an den oberflächlichen Brustmuskel
grenzt. In der seitlichen Brustfurche bemerkt man beim lebenden Tiere
mitunter ein Weiches, strangartiges Gebilde, eine grosse Hautvene.
Die Vorderbrust setzt sich nach hinten und unten in die Segen.