Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

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ist sie scharf von der Schläfengrnbe abgesetzt und geht nicht allmählich 
in die Seitenfläche des Kopfs über. Bei Schaf und Ziege ist die 
Stirn stark gewölbt, sodass sie nach dem Genickkamme sowohl als auch 
nach beiden Seitenflächen des Schädels zu ziemlich steil abfällt. Beim 
Schweine ist die bis zum Genickkamm reichende Stirngegend eben 
und fällt seitlich fast unter rechtem Winkel steil ab. Die der Stirn des 
Pferdes ähnliche Stirn des Hundes fällt nach der Mittelebene und nach 
der Nase (namentlich bei kurzköpügen Hunden) ab. Bei der Katze er- 
scheint die Profillinie des Kopfs stark konvex, weil die Stirn nach dem 
(äenick und nach der Xase hin abfällt. 
Die Scheitelgegend wird beim Pferde durch die Augenbogen, die 
Ohren, die Stirn (bezw. den Stirnkamm) und das Genick (den Genick- 
kamm) begrenzt. Man findet in derselben den Schläfen-, fast alle Ol1r- 
muskeln und den Schildknorpel. Sie ist beim Pferde gewölbt, nach 
beiden Seiten abfallend und vom Haarschopf bedeckt und bei edlen 
Pferden länger und breiter als bei 'l'ieren gemeiner Rassen. Man be- 
merkt in der Mitte der Gegend den plastisch hervortretenden Scheitel- 
kamm, der halswärts bis zu einem deutlich markierten Querkamme, dem 
Genickkamme, führt und nasenwärts in den paarigen Stirnkamm über- 
geht, der jederseits im Bogen zur Wurzel des Jochfortsatzes des Stirn- 
beins, d. h. zum Augenbogen führt. Bei dem Rinde, bei dem das. 
Stirnbein bis zum Genickkamme reicht, liegt das Scheitelbein in der- 
Genickgegend, sodass man bei diesen Tieren von einer Scheitelgegend 
kaum sprechen kann, wenn man nicht die schmale, zwischen den Hörnern 
gelegene Fläche, deren Grundlage der Genickkamm ist, so bezeichnen 
will. Bei Schaf und Ziege liegt die Scheitelfläche hinter und 
zwischen den Hörnern, bezw. Ohren und fällt bogig gegen den Hals ab 
und setzt also die abfallende Stirnfläche fort. Die Scheitelgegend des 
Hundes gleicht der des Pferdes; bei den langköpfigen Hunden tritt 
der Scheitelkamm stark hervor, während er bei den kurzköpiigen schwach 
entwickelt ist oder ganz fehlt. Bei der Katze fliessen Stirn- und 
Scheitelgegend unter sich und mit der Schädelseitenwvand zu einer in der 
Längs- und Querachse stark gewölbten Gegend zusammen, welche dem 
Katzenkopf die kugelige Gestalt verleihen hilft. 
Die Ohren (Fig. 30 u. 37 Taf. 6 Pferd, Fig. 30-32 Taf. 9 u. 10 
Rind, F ig. 65 Taf. 15 Rind) sind je nach der Tierart verschieden ge- 
staltet. Über den Ohrknorpel s. S. 66. Im allgemeinen zeigt die 
Ohrmuschel der Haustiere die Diitenform. 
Beim Pferde ist die Ohrmuschel stets aufgerichtet und wird in lebhafter Weise 
nach allen Seiten bewegt. Ihre beiden Ränder sind aufgebogen, und die Ohrspitze ist 
etwas nach vorn gebogen. An der gewölbten und behaarten Aussenfläche heben sich 
einige längs verlaufende Venen deutlich ab.
	        
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