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strangartiges Gebilde, die querlaufende Gesichtsvene, bezw. -arterie (13 in
Fig. 74), und etwas Weiter abwärts (2-3 Finger breit von der Kante
der Gesichtsleiste und des J ochbogens entfernt) eine bandartige Vor-
ragung, den Angesichtsnerven wahr, dessen Verzweigungen zuweilen eben-
falls sichtbar sind. Meist tritt derselbe in Form zweier oder dreier
Nerven auf (14 in Figx 74 Taf. 13 Pferd).
Der freie Rand des Unterkiefers tritt am gerundeten und geraden
Teile der Ganasche deutlich in die Erscheinung; hinter dem oberen Ab-
schnitte des gerundeten Teiles bemerkt man eine flache, längliche, gegen
den Hals sich abhebende Erhöhung, den plastischen Ausdruck des Griffel-
kieferinuskels (des zweibauchigen Muskels) und der Ohrspeicheldrüse.
Die Wange (Kaumuskelgegend) wird beim Pferde gegen den Schädel
durch die Gesichts- oder Jochleiste abgegrenzt, eine hervorragende, von
der ausseren Haut bekleidete, in ihrem hinteren Teile dem Jochbogen
angehörende Knochenkante, die von dem Kiefergelenke aus unter der
Augenhöhle hinweg zieht und sich bis in die Mitte des Kopfes nach vorn
erstreckt.
Zwischen den freien Rändern des Unterkiefers, bezw. vom Kinn bis
zum Kehlkopf (oder bis zur Kehle), findet sieh der vertiefte, beim Pferde
dreieckige Kehlgang. Die Haut desselben ist bei gemeinen Pferden mit
langen Schutzhaaren versehen. Bei erhobenem und stark gestrecktem
Kopfe markiert sich die Stelle, WO das Mittelstück des Zungenbeins liegt;
auc11 bemerkt man unter Umständen jederseits eine undeutliche, flache
Hervorragung' als plastischen Ausdruck der hier liegenden Kehlggangs;
lymphdrüsen. Im hinteren 'l'eile des Kehlganges sind in der Tiefe auch
die Kehlkopfsknorpel zu fühlen.
Beim Rinde benlerkt man zwischen den beiden Unterkieferästen
nicht eine V ertiefung', sondern im Gegenteil eine längliche, weiche, die
Unterkieferränder überragende Hervorragnng, die besonders stark ungefähr
in der Mitte der Länge des Kehlganges hervortritt.
Der Raum hinter dem Unterkiefer, zwischen diesem, dem 1. Hals-
wirbel, dem Grunde des Ohres und dem Kehlgange, wird im Wesentlichen
von der Ohrspeicheldrüse (F ig. 30 Taf. 6 Pferd und Taf. 9 Rind) aus-
gefüllt, welche sich mit der an ihrem unteren Rande verlaufenden
äusseren Kinnbackenvene beim Pferde durch die äussere Haut modelliert.
Besonders deutlich tritt der hintere Rand der Drüse, der nahe der Atlas-
kante liegt, hervor. Ein Wenig" über der äusseren Kinnbackenvene hebt
sich bisweilen durch die Ohrspeicheldrüse sogar die von dieser bedeckte
Sehne des Brustkieferniuskels in Form eines fast in der Längsachse des
Halses verlaufenden St-ranges ab.