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herab. Als T riel bezeichnet man eine in der Mittelebene an und vor
der X70rderbrnst liegende Hautfalte des Rindes, welche sich verschieden
weit am Kehlrande des Halses kopfwärts erstreckt; eine ähnliche Haut-
falte haben gewisse Schafrassen am Halse. Die Berlocken, kleine
Hervorragnngen der Haut, finden sich in der Kehlgangsgegend der Ziege.
Bei Schafen kommt unter dem inneren Augenwinkel eine Schmiergrube
(die Thräiiengrnbe) vor; bei Schafen und Ziegen findet sich in
der Leistengegend neben dem Euter eine weitere Schniiergrube, die
Mammartasehe. Das Klanensäckchen ist plastisch ohne Be-
deutung: Über dem Ellenbogenhöcker findet sich eine kleine Hautfaltye,
die Ellenbogqenfalte.
Die
in
1111(1
direkt
unter der Haut
einige Nerven
liegenden
Gefässe
und
heben sich bei den Einhufern und dem Rinde, z. T. auch bei dem Hunde,
plastisch sehr gut ab (Fig. 1 'l'af. 1 der einzelnen Tierarten) und sind
bei der künstlerischen Darstellung der Tiere Wohl zu beachten. Bei den
stark behaarten Tieren (z. B. den Schafen) treten die Gefässe natürlich
nicht in die Erscheinung: 1m allgemeinen gilt es als Regel, dass die
Arterien wegen ihrer tieferen Lage und ihrer g'ering'eren Weite plastisch
viel weniger in Betracht kommen als die Venen. Die unbenannten Haut-
venen, die bei edlen Pferden als vollständige Netze plastisch hervor-
treten, sind unregelmässig; in ihrer Anordnung und müssen am lebenden
Modell studiert werden. Einen ziemlich regelmässigen Verlauf zeigen
folgende, plastisch beachtenswerte Venen: die Angesichtsvene und ihre
Hauptäste am Kopf, die grosse innere Hautvene an den Schulterglied-
massen, die aussere Brustvene am Rumpf und die grosse innere Haut-
vene an der Beckengliedinasse.
Diese Venen werden ihre Erxväthnung' bei der Besprechung; der betr
Körpengegwanden finden. Von Nerven kommt lalastlisch nur der Änvesichts-
w
nerv am Kopf 1n Betracht.
Der
Kopf.
Taf.
Taf. 13 Pferdfv
vinzvlnon 'l'iurartvn; Fig.
Taf. GAS Pferd; Fig. 74
1 dvr
und
10
11
Rind
Die Gestalt des Kopfes ist nach der 'l'ierart und nach dem Ge-
schlecht. nach der 'l'ierrasse und der Individualität ungwz-nnein Verschieden,
sodass sich darüber etwas allgemein Gültiges gar nicht sagen lässt. Die
Verschiedenheiten nach der Tierart ergeben sich zum grössten Teile
aus den S. 47 ff. geschilderten Verschiedenheiten des Kopfskeletts der
1er