Muskel entspringt an der unteren (fusseitigen) Fläche des Beckens (des Scham- und
Sitzbeines) und endet an der hinteren Fläche des Oberschenkelbeines (von der Mitte
fusswärts) bis zum inneren Gelenkknopf und am (inneren) Seitenbande des Ober-Unter-
schenkelbeingclcnkes. Der Muskel ist also fusswärts und lateral (ab- und auswärts) ge-
richtet. Schwanzwärts (nach hinten) stösst er an den halbhäutigen Muskel.
Der schlanke Schenkelmuskel (oberflächliche oder breite Einwärts-
zieher des Schenkels), M. gracilis. Dieser beim Menschen schmale, schlanke
Muskel ist bei den Haustieren breit und platt und bedeckt die vorgenannten
und einen Teil des halbhäutigen Muskels; beim Menschen bedeckt der schmale
Muskel nur einen kleinen Teil der gen. Einwärtszieher; dieselben liegen fast ganz frei
unter der Haut. Er beginnt an der unteren (fusseitigen) Fläche des Beckens dicht
neben und z. T. an der Sympbyse und reicht bis zum Kniegelenk, wo er in eine
Sehnenhaut ausgeht, die teils an dem inneren (medialen) Kniescheibenbande und dem
Schienbeinkamme ansetzt und z. T. in die Unterschenkelfascie übergeht.
4. Der Schneidermuskel (dünne Darmbeinschenkelmuskel, dünne Ein-
wärtszieher), M. sartorius, ist ein schlanker, platter Muskel, der medial (innen)
am Oberschenkel vor (brustwärts von) dem vorigen Muskel direkt unter der Haut liegt.
Er ist beim Pferde, den Wiederkäuern und dem Schweine fast ganz gerade
fusswärts gerichtet, indem er an der Innentläche der Beckenwand beginnt und an der
Innenseite (medialen Fläche) des Kniegelenkes in eine Sehnenhaut ausgeht, die mit der
des vorigen und der Unterschenkelbinde verschmilzt und am Schienbeinkamme sich
inseriert. Beim Menschen und den Fleischfressern hat der Muskel einen mehr
schrägen Verlauf, indem er am Hüfthöcker beginnt und schräg fusswärts und nach
hinten (ab- und rückwärts) nach der inneren (medialen) Fläche des Knicgelenkes
verläuft.
Der äussere Verstopfungs- und der viereckige Sehenkelrnuskel kommen
plastisch nicht in Betracht. Sie gehen von der bauchseitigen Fläche des Beckens
auswärts zum Obersehenkelbcin.
Plastik.
Die
Einwärtszieller
modellieren
sich
deutlich
beim lebenden Tiere. Vom schlanken Schenkelmuskel treten insbesondere
die hintere Partie und die untere Grenze, d. h. der Übergang des Muskels
in die Sehne, namentlich bei der Kontraktion deutlich hervor und zwar
derart, dass der Endabschnitt des Muskels mit der Sehne einen stumpfen
Winkel bildet. Die anderen, tiefer gelegenen Muskeln wölben sich bei
der Kontraktion durch den schlanken Einwartsziehei" hervor. Sie, der
Kamnnnuskel, der lange, kurze und grosse Einwäirtszieher, der innere
Oberschenkehnuskel und der halbhäutige Muskel bilden die Grundlage
der Formung der inneren Partie des Oberschenkels. Der oberflächlich
vor dem schlanken Schenkelmuskel liegende Schneidermuskel modelliert
sichdurch die Haut nur wenig, weil er von der Vorhaut oder dem Euter
fast ganz bedeckt wird.
Aufbau des Beckens des Pferdes. Bei dem Aufbau des Beckens kommen
in erster Linie die Gesässmuskeln, der Wirbelkopf der Hinterbackenmuskeln und der
Spanner der Schenkelbinde in Betracht. In der vorderen Hälfte des Beckens folgt
auf die äussere Haut der vom Hufthöeker ausgehende und fächerförmig nach dem
Oberschenkel sich erstreckende Spanner der Schenkelbinde; an ihn reihen sich nach
hinten und innen der grosse Gesässmuskel und die Gesässfascie an. Auf diese Teile folgt