Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

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Kruppe) durch die Gesässmuskeln selbst gegeben. Bei den anderen Haustieren, nament- 
lich beim Pferde, liegen schwanzseitig von diesen, den hinteren Abschluss der Kruppe 
bildend, besondere, an der Wirbelsäule entspringende Köpfe gewisser Muskeln, der 
hinteren Oberschenkelmuskeln, die beim Pferde Hinterbackenmuskeln ge- 
nannt werden. Während beim Menschen der oberflächliche (grosse) Gesässmuskel der 
wichtigste Muskel unter den äusseren Huftmuskeln ist und die beiden andern Gesäss- 
muskeln bedeckt, ist dieser Muskel bei den Tieren nur vcrhältnismässig schwach; 
bei ihnen ist der mittlere Gesässmuskel mächtig entwickelt und bildet die Grundlage 
der ganzen Muskelgruppe. 
Die hinteren Oberschenkelmnskeln (Hinterbaekenmuskeln) sind der zwei- 
köpfige Schenkelmuskel, der halbsehnige und der halbhäutige Muskel. 
Sie beginnen, wie erwähnt, beim Pferde und z. T. auch beim Rinde und Schweine 
schon an der Wirbelsäule, sodass ihr Anfangsabschnitt an dem Rumpfe liegt und die 
Kruppc (bezw. die Hinterbacke) schwanzwärts abschliesst. Sie sind in ihren Wirkungen 
ungemein mannigfaltig, wirken auf den Rumpf, das Pfannen-, Knie- und Sprung- 
gelenk. 
Vordere Oberschenkelmuskeln sind die 4 Köpfe, bezw. Bäuche des vierköpfigen 
Schenkelmuskels, die mit einem Kopfe am Becken beginnen und deshalb zu den 
Rumpfgliedmassenmuskeln gerechnet werden müssen. 
Zu den abwärts (fussseitig) vom Becken und innen am Oberschenkel gelegenen, 
an der unteren Wand des Beckens ansetzenden inneren Oberschenkelmnskeln sind zu 
rechnen die sogen. Einwärtszieher (Texttig. 66): der Kammmuskel, der schlanke 
Schenkelmuskel, der Schneidermuskel, die Zwillinge, der viereckige 
Schenkel- und der äusserc und der Endabschnitt des inneren Verstopfungs- 
muskcls. Die 4 zuletzt genannten Muskeln liegen in der Tiefe und kommen für die 
Bildung der Körperformen nicht in Betracht, weshalb die Besprechung derselben unter- 
bleibt. Die übrigen Muskeln liegen in 2 Schichten übereinander; die oberiiächlichste 
Schicht bildet der direkt der Haut anliegende schlanke Schenkelmuskel, dem sich 
vorwärts der Sehneidermuskel anschliesst. In der 2. Lage folgen von vorn nach hinten: 
der Kammmuskel, der lange, kurze und grosse Einwärtszieher. 
Physiologisch kann man die Rumpfschenkelmuskeln nach ihren 
Hauptwirkungen einteilen in Seitwartsfiilirer (Ab- und Anzieher) der 
Gliedmassen (bezw. des Rumpfes), Vorwartstülirer und Rückwartsführer 
der Gliedmassen (bezw. des Rumpfes), die man auch als Beuger und 
Strecker des Pfannengelenks bezeichnen kann. Besondere Dreher der 
Gliedmasse im Pfannengelenke giebt es nicht. Die Vor- und Rückwärts- 
führer der Gliedmasse üben gleichzeitig auch eine geringe, drehende 
Wirkung auf dieselbe aus. 
Strecker 
des 
Pfannengelenks 
(Rückwärtsführer der 
Gliedmasse 
und Vorschieber 
Rumpfes). 
des 
(Textfig- 
Diese Muskeln wirken auf das Pfannen- und eventuell auch auf 
das Knie- und Sprunggelenk, die sie alle 3 strecken und (ladurch die 
Gliedmasse rückwärts- oder bei feststehender Gliedniasse den Rumpf vor- 
führen. Sie sind gewisserinassen die Fortsetzungen der Rückenstrecker
	        
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