Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

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er die Beugung des Ellenbogengelenks. Weiterhin hilft er auch bei der 
Streckung des Fussgelenkes. Bei der Locomotion führt er die Zehen 
nach vorn, dirigiert sie an die richtige Stelle beim Niedersetzen und sorgt 
dafür, dass sie mit der Sohlenflache den Boden erreichen. 
Der gemeinschaftliche Zehenstreeker ist schwächer als der äussere Speichen- 
Inuskel, aber diesem ähnlich gestaltet und liegt nach aussen (lateral) von ihm (also 
am vorderen Rande der äusseren Fläche und am äusseren Abschnitte der vorderen 
Fläche der Speiche). Er entspringt mit dem vorigen am Streckknorren des Oberarm- 
beins, läuft dann neben diesem fusswärts und geht beim Pferde zwischen dem mitt- 
leren und unteren Drittel des Unterarms in eine Sehne aus, die lateral (nach aussen) 
von der vorigen über das Ende der Speiche und das Fussgeleixk zehenwärts geht, am 
Mittelfuss mitten an die vordere (Rücken) Fläche desselben gelangt und weiterhin an 
der vorderen Fläche (Rückenfläche) der 3 Vorderzehengelenke und Vorderzehenglieder 
liegt und an dem letzten Zehengliede endet. Am 1. Zehengliede erhält die Sehne 
jederseits eine von hinten  oben (vom Fesselbeinbeuger) kommende Unterstützungs- 
sehne. Bei den Wiederkäuern spaltet sich die Streeksehne in 2 Schenkel, die an 
den beiden Hauptzehen enden. Beim Schweine spaltet sich der Muskel gegen sein 
Ende in 4 und beim Hunde in 5 Aste, die rasch in Sehnen ausgehen, die an der 
Streckseite des letzten Zehengliedes der Vorderzehen enden. Beim Rinde modelliert 
sich der Muskel gemeinsam mit dem Strecker der inneren  Zehe (s. unten). 
Er markiert sich beim Pferde als eine gewölbte Längserhöhung an 
der ausseren Fläche des Unterarms. Eine Rinne zwischen der vorderen und 
äusseren und eine ebensolche an der ausseren Fläche geben seine Grenzen 
an. Auch seine Sehne und deren Unterstützungssehnen treten plastisch 
besonders bei Anspannung deutlich hervor (Fig: 74 Taf. 13 Pferd). 
2. Der seitliche Zehenstreeker (Str e ck er des klein en Finger s 
d. M), M. extensor digiti quinti (minimi), des Pferdes Wirkt wie 
der vorige, hilft namentlich beim Strecken und Stützen des ersten Zehen- 
gelenks und hindert dessen Uberschiessen nach vorn. 
Dieser Muskel ist beim Pferde ein schwacher und schmaler Muskel, der am 
äusseren Rande der Speiche zwischen dem vorigen und der Beugergruppe (bezw. dem 
äusseren Ellenbogenmuskel) liegt. Er entspringt an der äusseren Seite des Anfanges 
der Speiche und an dem äusseren Rand der Speiche und des Ellenbogenbeins. Er geht 
zwischen dem 3. und 4. Viertel des Unterarmes in seine rundliche Sehne aus, die über 
den äusseren Bandhöeker und über den äusseren Rand des Fussgelenks zum Mittelfusse 
verläuft; sie geht am Mittelfusse zehen- und etwas vorwärts und endet beim Pferde 
am Fesselbeine (am 1. Zehengliede). Seine Sehne ist markiert als ein schwach gewölbter, 
schmaler Längsstrang, der sich in einer Grube in der unteren Hälfte der äusseren Fläche 
des Unterarms befindet. Am Mittelfusse modelliert sie sich als flacher Längsstrang. 
Bei den Wiederkäuern giebt es 2 besondere Zehenstreeker, einen für die 3. 
und einen für die 4. Zehe; der erstere liegt nach innen, der letztere nach aussen von 
dem gemeinschaftlichen Zehenstreeker; jeder geht ganz nahe dem Fussgelenk in eine 
Sehne aus, welche am 2. Gliede (Kronbein) jeder Zehe endet. Der innenseitige 
(mediale) der beiden besonderen Zehenstreeker modelliert sich zusammen mit dem ge- 
meinschaftlichen Zehenstreeker als ein Muskel (s. oben), der aussenseitige (laterale) 
Zehenstreeker tritt mit seiner Sehne deutlich durch die äussere Haut hervor, weil er 
von 2 seitlichen Längsfurchen begrenzt wird.
	        
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