Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

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hinterer Rand dadurch ab, dass er zur Bildung einer seichten Langsfurche 
führt. Ausserdem kommt beim Pferde mitten im Muskel oft noch eine 
Kontraktionsfurche vor (29 in Fig. 74 Taf. 13 Pferd).  
2. Der untere (hintere oder beckenseitige) Grätenmuskel, 
M. infraspinatus (Textfig. 59), dreht das Oberarmbein und dadurch 
die ganze Gliedmasse nach aussen und unterstützt die Beugemuskeln bei 
der Beugung des Schultergelenks. Bei starker Streckstellung kann er 
auch die Strecker unterstützen. Seine Sehne stellt das äussere Seiten- 
band des Gelenks dar und hindert in erster Linie das Ausbiegen des 
Schultergelenks beim Empfangen der Last. 
Dieser Muskel liegt in der unteren (hinteren) Grätengrube und füllt dieselbe voll- 
ständig aus. Nahe dem Schultergelenke geht er in eine starke Sehne aus, die über 
die Aussendäche des Gelenks hinwegzieht und am äusseren (grossen) Muskelhöcker des 
Oberarmbeins endet. 
Beim lebenden Tiere m 0 d elli e r t sich der hintere Rand dieses Muskels 
durch den Deltamuskel hindurch in Form einer "deutlichen Furche, die in 
Fig. 74 Taf. 13 Pferd mit 26" bezeichnet ist; durch eine undeutlichere Furche 
hebt sich meist auch der Vordere Rand des Muskels ab (26 in Fig. 74). 
Weiterhin bemerkt man sehr oft beim Pferde noch eine zwischen den 
beiden Grenzfurchen in der Langsachse der Schulter verlaufende Rinne, 
die offenbar durche eine im Innern des Muskels gelegene Sehne bedingt 
wird (26 " in Fig. 74). Beim Pferde und Rinde hebt sich sogar die 
starke Sehne des Muskels durch den über sie hinwegziehenden Kopf- 
nicker insofern ab, als sie zu einer leichten Vorwölbung des letzteren führt. 
3. Der kleine runde Muskel (kleine Armbeuger), M. teres minor (Tcxtfig. 58), 
liegt in der Tiefe an der Beugeseite des Gelenks und reicht vom hinteren Rande des 
Schulterblattes bis zum äusseren Umdreher des Armbcines. 
Die vorstehend besprochenen Muskeln liegen aussenseitig und werden deshalb 
auch als äussere Schultermuskeln bezeichnet. Unter ihnen und z. T. unter dem 
Schulterblatt liegen noch einige Schultermuskeln, die plastisch kaum in Betracht 
kommen, nämlich ein Einwärtszieher, bezw. Einwärtsdreher und Beuger des Gelenks 
und damit Rückwärtsführer der Gliedmassen, der grosse runde Muskel, der bereits 
besprochene Unterschulter- und der Rabe nschnabelmuskel. 
Der beugend auf das Sehultergelenk und einwärts führend auf die Gliedmasse 
wirkende grosse runde Muskel (Grosse Armbeuger), M. teres major, liegt hinter 
dem Unterschultermuskel und reicht vom beckenseitigen Rande des Schulterblattes bis 
zur inneren Narbe des Oberarmbeins. 
Beim Pferde legt sich an den vorderen Rand der vorstehend be- 
sprochenen Schultermuskulatur noch der Schulterkopf des tiefen Brust- 
muskels an; derselbe stellt einen ruhdlichen Muskel dar, der dünn und 
spitz nahe der Schulterbasis aus der Fascie des oberen Grätenmuskels 
entspringt und am Halsrande desselben gegen das Schultergelenk ver- 
lauft und sich dabei verdickt. Beim Schweine ist diese Muskelzacke 
nur am unteren Teile des vorderen Schulterendes zugegen, bei den
	        
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