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Taf.
b) Die eigentlichen Gliedmassenmuskeln.
2 der einzelnen Tierarten, Fig. 67 Taf. 14 Rind und Taf.
22 Pferd.)
Sie liegen meistens vor und hinter den Skelettteilen der Gliedmassen,
weniger aus- und einwärts von denselben; dadurch kommt es, dass die
Gliedmassen einen verhaltnismassig geringen Querdurchmesser haben und
die Luft leicht durchschneiden.
Die Gliedmassenmuskeln wirken sowohl auf die einzelnen Gelenke,
als auch auf die ganze Gliedmasse; sie sind namentlich Wirksam bei dem
richtigen Dirigieren der Gliedmasse beim Vorführen und beim Feststellen
unter der Last.
Physiologisch muss man die rein fleischigen und die stark mit Sehnen-
massen durchsetzten Muskeln unterscheiden; die ersteren haben eine aus-
giebige Wirkung, olme aber sehr kräftig zu sein; die letzteren sind da-
gegen sehr kräftig und widerstandsfähig, Wirken als kräftige Stützen,
dienen zum Feststellen der Gelenke in bestimmter Stellung beim Ziehen
und Tragen von Lasten und dergl.
Schulter-
und
Oberarmmuskeln.
Das Schulterblatt ist vollständig von Muskeln und zwar von eigent-
lichen Schulter- und von Schulter-Rumpfmuskeln umlagert. Die eigent-
liche Schulterniuskulatur lässt sich in die auf und die unter dem Schulter-
blatt gelegene Bluskulatur" trennen; beide Muskellagen überragen aber
die Ränder des Schulterblattes kopfwärts und beckenvsrärts und liegen also
z. T. vor (halswärts von) dem vorderen und z. T. hinter (beckenwvärts von)
dem hinteren Rande. Wie das Schulterblatt ist auch das Oberarmbein
rundum von Muskelmassen umgeben.
Die Muskeln der Schulter und des Oberarms wirken entweder nur
auf das Schulter- oder nur auf das Armgelenk oder auf beide Gelenke,
je nachdem, 0b sie ein- oder ziveigelenkige Muskeln sind. Sie beugen
oder strecken die betr. Gelenke oder stellen dieselben fest. Ausserdem
können sie auch, weil das Schultergelenk ein freies Gelenk ist, ein- oder
auswärtsführend und in geringem Grade sogar drehend auf das Ober-
armbein und damit auf die ganze Gliedmasse wirken. Beim Schulter-
gelenk haben die betr. Muskeln auch noch die Aufgabe, die fehlenden
Bänder zu ersetzen und als aktive Seitenbänder zu wirken.
Die Streckung des Schultergelenks (Textiig. 55, 57, 58 und
59) bewirken die Gräten- und der Unterschulter- und der Rabenschnabel-
muskel; sie werden aber in der Wirkung von Rumpfgliedmassenmilskeln
(dem tiefen Brustmuskel und dem Kopfnicker) und vom ZWBlkÖPilgGII
Armmuskel unterstützt.