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Sehultergelenk gerichtet, dessen äussere und vordere Fläche er überzieht; er geht am
Oberarme herab und senkt sich unter der Mitte desselben in die Tiefe und endet am
Oberarmbein.
Bei den Wiederkäuern und dem Schweine entspringt der Muskel mit einem
Kopfe am Warzenfortsatze des Schläfenbeins und mit einem zweiten Kopfe am Hinter-
hauptsbein und z. T. noch am Nackenbande; beide Köpfe vereinigen sich bald zu einem
platten Muskel, der seitlich am Halse bis zum Oberarmbein herabsteigt und dessen
Grenzen sich beim Rinde deutlich durch die äussere Haut abheben. Bei den Fleisch-
fressern entspringt der M. braehiocephalicus an der kopfseitigen Hälfte der Nacken-
mittellinie, am Hinterhauptsbein und am Warzenfortsatz des Schläfenbeins und endet
am Oberarmbein.
Er tritt plastisch beim lebenden Pferde bei der Bewegung deut-
lich hervor, Man sieht dann seine vordere und hintere (obere und untere
Grenze) und event. auch noch eine Längsrimie im Muskel selbst, die an-
deutet, dass man ihn in 2 Portionen zerlegen kann. Die Grenzlinie sieht
man als ungefähr mit der Längsachse des Halses verlaufende Längs-
furche (20' in Fig. 74 Taf. 13 Pferd).
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6. Die Brustmuskeln, Mm. peotorales (Textfig. 56 und 57).
Man unterscheidet einen oberflächlichen und einen tiefen Brustmuskel.
Was die Wirkung der Brustmuskeln betrifft, so sind sie vor allem
Seitwärtsbeweger des Rumpfes und der Gliedmasse. Sie bewegen
die freie Gliedmasse nach einwärts oder, wenn diese feststeht, den Rumpf
nach auswärts. Der oberiiächliche Muskel ist Träger der Glied-
masse, der tiefe dagegen Träger des Rumpfes. Beide ziehen bei
der Locomotion den Rumpf nach aussen nach der festgestellten Glied-
masse und entlasten dadurch die andere Gliedmasse, damit diese erhoben
und vorgesetzt werden kann. Die Brustmuskeln können aber auch als
Vorwärts- und Rückwärtsführer des Rumpfes wirken. Wirkt nämlich bei
vorwärts festgestellter Gliedmasse nur die hintere Portion des tiefen.