Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

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Der grosse und kleine gerade Kopfmuskel liegen dicht neben der Medianebene 
auf dem zweiten und ersten Halswirbel, an denen sie sich befestigen, und enden an 
der Genickwand des Hinterhauptes. 
Der schiefe Kopflmlskcl liegt zwischen dem Flügel des Atlas und dem Genick- 
kamme des Hinterhauptsbeines und befestigt sich an beide. Er ist Kopfstreeker. 
Der schiefe Halsmuskel ist ein starker Muskel, der auf den beiden ersten Hals- 
wirbeln liegt. Er beginnt am Kamm des zweiten und endet am vorderen Rande 
des Flügels des ersten Halswirbels. 
Der schiefe Kopf- und der schiefe Halsmuskel (und zwar besonders der 
letztere) markieren sich z. T. durch die Haut, weil sie nur von sehnigen Endaus- 
breitungen anderer Naekenmuskeln bedeckt sind. 
Der lange Stachelmuskel, M. spinalis dorsi et cervicis (Textfig. 44), liegt 
an der oberen Partie der Seitenliäche der Dornfortsätze der Hals-, Brust- und Lenden- 
wirbel und z. T. auf den Enden derselben (an der Lende) und ist abwärts mit dem 
längsten Rückenmuskel verschmolzen. Er ist an der Lenden- und an dem hinteren 
Drittel der Brustwirbelsäule sehnig, erst nach vorn wird er lleischig; dann aber ist er 
von der seitlich vom Widerrist gelegenen, oberflächlichen Muskulatur und der Schulter 
bedeckt. Er endet an den Kämmen (Dornfortsätzexi) der letzten 4-5 Halswirbel und 
liegt hier an der Nackenbandplatte. Am lebenden Tiere modelliert er sich nicht, 
sodass er plastisch bei der künstlerischen Darstellung eines Tieres kaum von Bedeutung 
sein dürfte. 
In dem Dreiecke zwischen den ersten Brust- und den letzten Halswirbeln liegt 
ausser dem vorigen unter dem Halsteile des grossen Sägemuskels der lange Hals- 
muskel, M. longissimus cervicis (s. unten), der ebenso wie der vorige den langen 
Rückenmuskel fortsctzt. 
Die tiefste Schicht der Muskeln am Brust-Rücken, an der Lende und am Nacken 
kommt plastisch nicht in Betracht; es sind dies der vielästige Rücken- und 
Halsmuskel, M. multitidus dorsi et cervicis, die Heber der Rippen, M. levatores 
eostarum, die Zwischenquer- und Zwischcndornmuskeln. 
Von den vorbesprochenen Muskeln ist der lang e St a eh elmusk el, 
der physiologisch als Fortsetzung, bezw. als ein Teil des langen 
Rückenmuskels anzusehen ist, Strecker des Halses; er hilft auch 
beim Erheben des Vorderteils, beim Feststellen des Rückens und dergl, 
sodass seine Wirkungen vollständig mit denen des langen Rückenmuskels 
zusammen fallen. Der lange Halsm uskel wirkt als Erheber und 
Sti'ecker des Halses und des Kopfes. 
Der vielästige Rücken- und Halsmuskel kommen vor allen1 
als Feststeller der Wirbelsäule in Betracht. Ein Gleiches gilt von den 
Zwischenquer- und Zwischendornniuskeln, die namentlich als 
Halsstrecker wirken, Während die Heber der Rippen Einatmungs- 
muskeln sind, indem sie die Rippen kopf- und auswärts drehen. 
Zu den Rückenbeugern gehört auch noch der an der bauchseitigen 
Fläche der Lendenwirbelsäule liegende, stark selmige viereckige Lenden- 
muskel, M. quadratus lumbor u m, während zu den Rückenstreckern 
der kleine Lendenmuskcl, der von dem Ende der Brust- und von der 
Lendenwirbelsäule zum Darmbeine geht, zu rechnen ist.
	        
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