Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

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sätze der Lenden- und Brustwirbel und die YVirbelenden der Rippen; cr füllt also den 
dreieckigen Raum zwischen den Dornfortsätzen der Wirbel und den Anfangsabschnitten 
der Rippen, bezw. den Querfortsätzen der Lendenwirbel aus. Er beginnt breit am ganzen 
vorderen Rande des Darmbeines (dem Darmbeinkamme) und endet stark verjüngt am 
7. Halswirbel, befestigt sich aber an sämtliche Brust- und Lendenwirbel. _Nach hinten 
ist er innig mit den Gesässmtxskeln und nach vorn mit dem langen Stachelmnskel, dem 
langen Hals- und Kopfmuskel verbunden. 
Plastisch markiert sich der lange Rückenmuskel in seinem 
Le11den- und im hinteren Abschnitte des Brustteiles, da er ja die 
Modellation und Rundung des Rückens bedingt. Eine mit der Mittebene 
laufende Langsfurche deutet event. die Grenze zwischen den beider- 
seitigen Muskeln an. Der Lendenteil ist z. T. von dem Lendenkopf des 
mittleren Gesassmtiskels bedeckt und kommt deshalb weniger plastisch 
zum Ausdruck. 
6. Der Darmbeinrippenmuskel (Gemeinschaftliche Rippen- 
muskel), M. ileo-costalis (Textfig. 88), wirkt erweiternd auf den 
Brustkasten, Wenn er seinen fixen Punkt halstvarts nimmt; er bewegt 
dann die Rippen nach Vorn und aussen (hals- und auswärts); nimmt 
er dagegen den fixen Punkt beckenseitig, dann verengert er den 
Brustkorb und zieht die Rippen nach hinten und innen (becken- und 
einwärts). 
Es ist ein langer, schmaler Muskel, der dicht neben dem vorigen Muskel auf den 
Rippen liegt. Nach vorn reicht er bis zu den letzten Halswirbeln; rückwärts setzt er 
sich bis zum Darmbeine, bezw. bis zu den Querfortsätzen der Lendenwirbel fort. Das 
ist nach der Tierart verschieden. Aus dem Muskel gehen einzelne kurze Sehnen her- 
vor, die sich an den einzelnen Rippen inserieren. 
Er modelliert sich in seiner hinteren Partie bisweilen insofern 
durch die Haut, bezw. durch den kleinen Sagemuskel hindurch, als seine 
Grenze gegen den langen Rückenmuskel oft durch eine tindeutliche Langs- 
rinne angedeutet ist. 
7. Zu den vorstehend betrachteten Muskeln kommen noch einige 
kurze Muskeln, die ztvischen den ersten 2 Halswirbeln und dem Kopfe 
liegen und als Kopfstrecker und Kopfdreher wirken (Texttig. 46). 
Die sogengeraden Kopfmuskeln, llIIILPGClZl capitis dorsales, 
und der schiefe Kopfmuskel, M. obliqtins capitis superior, 
wirken streckend auf den Kopf, während der schiefe Halsm uskel, M. 
obliquus capitis inferior, bei einseitiger Wirkung nach Fest- 
stellung des 1. Halswirbels am Kopf (durch andere Muskeln) die 
Drehungen des Kopfes herbeiführt, indem er den Atlas auf dem 2. Hals- 
wirbel nach einer Seite dreht. Bei beiderseitiger Wirkung stellt er den 
1. und 2. Halswirbel, bezw. deren Drehgelenk fest. Der schiefe Kopf- 
muskel bedingt bei einseitiger Wlirkung eine seitliche Einbiegung des 
Genicks.
	        
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