Volltext: Handbuch der Anatomie der Tiere für Künstler (Textbd.)

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(und zwar am Sitzbein und dem das Pfannengelenk tiberragenden Wirbelabsehnitt") 
setzen die sog. Hinterbackenmuskeln an, die also, indem sie den festen Punkt an den 
feststehenden Hinterbeinen nehmen, den das Pfannengelenk überragenden Teil des 
Rumpfes abwärts ziehen und dadurch den übrigen Teil des Rumpfes aufwärts bewegen 
und so die Wirkung der Rüekenstreeker unterstützen. 
Das Erheben des Hinterteils (Textfig. 32 und 45), das beim Hintenaus- 
schlagen , Becken u. s. w. stattfindet, geschieht ebenfalls bei festgestellter 
Wirbelsäule; vor allem müssen Kopf und Hals durch die Naekenmuskeln und die 
ÄKopf- und Halsbeuger nach unten festgestellt und am Erheben gehindert und der 
Schwerpunkt nach vorn geworfen werden. Dann bewirken die Rüekenstreeker, welche 
ihren festen Punkt an dem festgestellten Halse nehmen, in Verbindung mit den Ge- 
säss- und Hinterbackenmuskeln das Erheben des Hinterteils und eventuell unter Unter- 
stützung der betr. Gliedmassenmuskeln das Aussehlagen mit beiden Beinen. Der Rumpf 
stellt dann auch einen zweiarmigen Hebel dar, dessen Drehpunkt an der Schulter, 
bezw. am Ansatze des grossen Sägemuskels liegt. 
a) Die Strecker des Kopfes, Halses und Rückens. 
2 Taf. 2 der einzelnen Tierarten; Fig. '67 Taf. 14 Rind und Taf. 22 Pferd.) 
Die Besprechung der Rumpfmuskeln beginnen wir mit der Besprechung der an 
der Rückenfläche der Wirbelsäule gelegenen Muskeln. Die über, bezw. 
auf der YVirbelsäule, also von ihr gegen die Rückenlinie hin gelegenen Muskeln stellen 
eine gewaltige Muskelmasse dar, welche in der Nacken, BTIIStTÜCkGIP, Lenden-, Kreuz- 
gegend und dem Schwanze liegt, sich z. T. auch auf den Wirbelabschnitt, bezw. den 
am Rücken liegenden Teil der Rippen erstreckt und den Raum zwischen den Quer- 
fortsätzen der Wirbel und den oberen Enden der Rippen 
einerseits und den Dornfortsätzen der Wirbel anderer- Kvrfstreßkßr 
seits ausfüllt. Es sind dies die Kopf-, Hals-, Rücken- und "f 
Schwanzstrecker. Dieselben hängen anatomisch und physio-  " X 
logisch so zusammen, dass dieselben auch gemeinsam ge- l 
schildert werden müssen. Kopfbeuger 
Die oberflächlichsten Schichten der ganzen, 
am Rücken gelegenen Muskelmasse gehören aber den 
Rumpfgliedmassenmuskeln (s. diese) an; es sind dies die 
übereinander liegenden Nacken- und Rückenabteilungen Fig- 46- 
dcs Kapuzen- und Rautenmuskels, der Halsteil des grossen 
Sägemuskels, des grossen Rückenmuskels und der obere Randabschnitt des Kopfnickers. 
Auf diese Muskeln folgen am Nacken der Riemen- und am Rücken der kleine Säge- 
muskel, dann nach der Tiefe der gewaltige Kreuzbeinstachelmuskel, der aus dem sogen. 
längsten Muskel (dem langen [längsten] Rücken-, langen Hals- und langen Kopf- 
muskel) und dem Darmbein-Rippenmuskel besteht. Dazu kommen noch der lange 
Stachelmuskel des Rückens und Halses und der durchflochtene Muskel. Unter diesen 
Muskeln liegt noch eine dünnere, aus einer Anzahl von Muskeln bestehende, mit 
Sehnen stark durchsetzte Fleischlage. 
1. Der Riemenmuskel (riemenförmige Muskel), M. splenius, 
der lange Kopf- und der durcliflochtene Muskel (Textfig. 47) 
strecken den Kopf und zwar bei beiderseitiger Vilirkung gerade in die 
Höhe und bei einseitiger Wirkung nach der Seite. Ausserdem sind sie
	        
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