Fünftes Capitel.
Die untergeordneten Kunstarten und das Kunsthandwerk.
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auch aegyptische Gegenstände auf sehr natürlichem Wege aus Alexandria nach
Pompeji gekommen sind.
Wollte man, hiernach von Helena absehend, einen zweiten Künstler als
den möglichen Urheber der Composition nennen, so könnte das Philoxenos
v on E r e tria , ein Schüler des Nikomaehes von Theben sein, von dem Pliilius
(35, 110) eine Schlacht des Alexander und Dareios als nein keinem
andern Gemälde nachzusetzendesw Bild anfiihrt, Allein wenn man auch das
pompejaner Mosaik dieses Lobes vollkommen würdig nennen wird, so müsste
man, um die Zuriicktiiliruilg auf Philuxenos zu rechtfertigen, die Angabe des
Gegenstandes bei Plinius dahin erklären, dass es sich in dem Bilde um eine
persönliche Begegnung der beiden Fürsten gehandelt habe, was, da nicht die
Schlacht bei Issos genannt wird, nicht ohne Bedenken sein würde.
Fünftes
C:1pitel.
Die
untergeordneten
Kunstarteu
und
das
Kunsthandwerk.
Nachdem die drei eigentlichen bildenden Künste in ihren Hervorbring-
ungen und Leistungen in Pompeji durchrnustert werden sind, bleibt zum
Schluss noch eine Betrachtung der untergeordneten Kunstarten und des Kunst-
handwerks übrig, welche, obgleich sie der Übersichtlichkeit wegen in einem
eigenen Capitel behandelt wird, sehr kurzgefeisst werden kann, da Manches
schon im antiquarischen Theil erwähnt worden, und da des Hervorragenden
und Bemerkenswerthen nicht gar Vieles vorhanden ist. Eine der wichtigsten
der Plastik verwandten Kunstarten, die Stempelschneiderei zur Herstellung
von Münzen, ist in Pompeji gar nicht geübt WV0IdCll257j ; weder in der Zeit
seiner Autonomie hat Pompeji Münzen geschlagen, wie andere Städte Cam-
paniens, z. B. Capua, Nola, in welche die griechische Sitte früher und tiefer
eingedrungen war, noch hatte unser Städtchen in römischer Zeit eine Prage-
stätte. Römische Münzen sind freilich in Pompeji in Menge gefunden worden.
aber Niemand wird erwarten, diese hier besprochen zu finden. Auch die
Steinschneiderei ist kaum der Rede werth ; dass die verhältnissmäßig wenigen
und mit einer früher (S. 29) erwähnten Ausnahme unbedeutenden Gemmen,
welche man in Pompeji gefunden hat, Arbeiten einheimischer Werkstätten
seien, ist unerweislich und kaum wahrscheinlich. Wenn daher auch das
Dutzend geschnittener Steine hier nicht einzeln angeführt, besprochen oder
abgebildet ist, so wird das keine Lücke in der Beschreibung Polnpejis geben.
Eine Probe ist in der 319. Figur mitgetheilt; es ist ein geschnittener Siegel-
ring, welcher einen Frauenkopf darstellt und in der Strada (legli Augustali
gefunden wurde. Von diesem und den wenigen anderen aber Anlass zu einer
Darstellung der alten Steinschneiderei und Gemmenkunst zu nehmen, würde