586
Drittes Capitel.
Die Malerei.
sich am leichtesten wird gelangen lassen, wenn auch hier wieder Classen un-
terschieden werden, als welche sich bieten 1. mythologische Einzeliiguren,
2. kleinere meistens schwebende Gruppen, als deren Unterabtheilung die
allegorischen Darstellungen betrachtet werden können, und 3. größere Corn-
positionen.
Die größte Menge der mythologischen Einzelfiguren sind schwebende Ge-
stalten in der Art der oben angeführten läinzerinnen. Es begreift sich leicht,
dass man zu diesen vorzugsweise solche Personen wählte, bei denen (las Fliegen
oder das Schweben in lebhaftem Tanze, der von der Erde ernporstrebt oder
leicht über dieselbe hineilt, und bei denen eben deshalb das Weglassen des
Bodens im Gemälde ebenfalls natürlich, nicht als bloße Willkür erscheint.
Nike, Eros, Psyche, Horen oder Personificationen der Jahreszeiten, allerlei
Genien und Nymphen und daneben Personen des bakehischexi Kreises,
Bakchantinnen, Maenaden, Satyrn, Kentauren u. a. dgl. bilden den Haupt-
stamm dieser Gemälde. Jedoch sind die Einzeldarstellungen keineswegs weder
auf schwebende Gestalten noch auf Personen der angedeuteten Art beschränkt,
fast alle Gottheiten des Olymp sind nachweisbar und finden sich je nach dem
Grundcharakter ihres Wesens
(Ü i stehend, thronend oder gelagert,
Ä seltener in Handlung als in der-
f XXÄX jenigen Ruhe, welche das Cultus-
l f, (V g bild auszeichnet und als Gegen-
yx P5" stand der Verehrung erkennen
k d. i, {j lasst. Mehre dieser göttlichen
xxtä Einzelpersonen? haben aus dem
w; l (Es, angedeuteten Grunde ein großes
Ö j Interesse, und wenngleich uns
i sii 4 i. manche unbedeutende Darstellung
ä' f yfjl auf diesem Gebiete (rntgegentritt.
K, x f l i; S so fehlen doch auch wirklich groß-
u, f l artige und schöne Gestalten auf
{H m demselben nicht, Ja wir finden
l, selbst solche, die neben den be-
i, X2, f)" rühmtesten Statuen als wahre
k Grundlagen unserer Kenntniss
T Ar: i 'A der Darstellung griechischer Gott-
l, l r heiten betrachtet werden können,
l k, wovon man sich durch einen
IJl 1 x Blick auf die hierneben abgebil-
w dete Demeter aus der (Jasa dei
Xäig DiOSCMTÄ (Iilbg. N0. 1764i), gewiss
wM-Mw HÄQ-z:
Fig 33g Demeter, aus der Cum (M. Dioscun: eine der bedeutendsten und wur-
digsten Darstellungen dieser Göt-
tin: Welche wir aus (18111 Gesammtgebiete der alten Kunst besitzen, leicht selbst
überzeugen kflllll- Außer den auf der Mitte der NVanrll-larche frei schwebenden
und den ebenfalls auf der Mitte [von Wand- und Pfeilerfeldern, statuenartig