Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

Hellenistische Genrebilder. 
Erotenverkauf. 
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Pfeiler gelehnt dasteht, von einem alten Vogelsteller Erotehen zum Verkaufe 
angeboten, ganz so wie man etwa Tauben zum Verkauf anbieten würde. Zwei 
sitzen noch in dem Käfig, 
einen holt der Händler  W" 
bei den F lii eln heraus R4"?r    lli   
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um ihn anzubieten, oder     
willihn eben wiederhin- i i   i  
einstecken, während ein   i  ß     
vierter sich hinter der  i je      f"  
Schönen versteckt hat      rßfyxßxxgi if,  
und muthwillig hervor-    Jagt?   i"    
schaut und ein fünfter,  i  KR- i, M     
auf den ihr Blick ge-       
richtet ist, ihr mit zwei   2h. V "Q iZfQIT x 
Kranzen entgegentliegt.   i] iix   Miiiixkq i   
Ist auch dies merkwiir-   i     X, i NR,  
dige Bild und das andere          fxl; i 
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 wir doch     i     ixf,  X 
deren Sinn im Allge- i  f,  An i  i "ii i"  
meinen als dahin fest-     i  
stehend betrachten, dass  i;äiieelil -5-   Tlidwii  
den Schöncn manche Fig.303. Hellenistisches Genrebild; Erotenverkauf. 
Liebe zur Auswahl ge- 
beten wird, und dass vielleicht die Dame in unserem Bilde nach einem Verlust 
oder in nnerfüllter Sehnsucht den ihr dargebotenen Liebesgöttern gegenüber 
denkt: der, den ich meine, ist es nicht! Ob sich nicht unterdessen doch der 
rechte heimlich bei ihr eingeschlichen hat, mag dahinstehn. Auch die einige 
Male wiederholte, überaus liebliche und zarte Composition (Hlbg. N0. 821 Hi), 
in der ein junges Liebespaar ein Nest mit Erotchen gefunden und ausgenommen 
hat, ganz so wie sonst wohl ein Vogelnest ausgenommen wird, und nun dasselbe 
gemeinsam mit einigen Gefährten betrachtet, gehört in diesen Kreis. 
Zu den auf eine Person lwesehriinkten Genrebilrlern gehört ferner auch 
eine Reihe jener schwebenden Figuren, welche die Mitte der Nebenfelder 
der Hauptflärdie der YVand rechts und links vom mythologischen Mittelbild 
oder auch die Mitte aller Fehler der ]:[auptfläche schmücken; unter ihnen 
auch jene mit Recht hochberiihinten Tlanzerinnen, welche aus der s. g. Villa 
Cieeros vor dem 11erculaner'1'h0i'e stammen (Hlbg. N0. 484. 487. 1904, ö, 7, 
21, 28, 31, 37, 39) und, obgleich nur von sehr kleinen Maßen (0,15-0, 16  
zu dem Verziiglichsten gehören, was die Malerei in den verschütteten Städten 
geleistet hat. Man hat für diese bewunderungswiirdigen und unzählige Male 
eopirten Gestalten, deren Fig. 304 eine der großartigsten und eine der lieb- 
lichsten (Hlbg. N0. 1904 u. 484i wiederholt, auf mythologischem Gebiete Er- 
kläirungeil gesucht und einzelne derselben als Bakchantinnen gedeutet; mit 
Unrecht; es sind menschliche liinzerinnen, vielleicht selbst aus einer der
	        
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