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Drittes Capitel.
Die Malerei.
und der Vegetation sowie durch ihre aus Hirten mit Heerden, Landlenten.
Opfernden u. dgl. bestehende Staffage einen idyllischen Eindruck machen.
Zu eigentlicher landschaftlicher Stimmung erheben sich indessen nicht
allein unter diesen, sondern unter dem ganzen Vorratlie nur sehr wenige Bil-
der selbst unter den ausgedehntesten, welche zum Theil ganze Wände oder
Wandabsclinitte bedecken; aber ganz absprechen kann man diese, sei sie von
moderner Sentimentalität auch noch so fern, den alten Malern nicht. Um,
auch ohne einer weiterhin zu gebenden etwas nähern Besprechung der antiken
Landschaftsmalerei vorzugreifen, deutlich zu machen, was unter der wenig-
stens halbwegs landschaftlichen Stimmung mancher pompejanischen Bilder,
meistens, wenn nicht ausschließlich auf Wänden dritten Stiles, zu verstehii sei,
möge nur das eine Beispiel
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Fig. 298. Bild mit landschaftlicher Stimmung. Berg herabkommenden Ilir_
ten mit seinen Schafen und
links, wie es scheint von einem an der Schlucht sitzenden Fischer belebten,
- mit unklar gemalten Statuen oder Hermen geschmückten Gebirgseinsamkeit
hinweisen. Hiermit ist besonders die verwandt compoiiirte Landschaft mit
einem YVasserfall Mus. Borb. XI, 26 (Illbg. No. 1558) zu vergleichen, ebenso
die in denIPitture cflilrcolano I, 46 und besonders die daselbst Ill, 53 abgebil-
dete, endlich, um nicht die Beispiele zu häufen, die bei Woermann (s. Anm.
242) Taft 7 Veröffentlichte, durchaus idyllisch gestimmte Landschaft.
Als letzte Classe der Landschaftsmalereien sind die mit mythologischer
Staffage belebten zu nennen, welche ebenfalls fast ausschließlich Wänden drit-
ten Stils angehören lllld deren Anzahl eine ziemlich bedeutende ist. Auf eine
Aufzählung der Gßgenstände dieser vheroischena Landschaften muss, da ein