Decoratinnsfiguren.
Gärten aufgestellt, so z. B. die schon erwähnten thönernen Schauspieler-
statuetten (v. Rohden Taf. 35 vgl. S. 22), die Knabenstatue von Terracotta (das.
34 S. 21) u. a. m. Die kleineren, welche entweder aus Bronze oder aus T erra-
eotta bestehn, vertraten die Stelle der bei uns üblichen Figürchen aus Gyps
oder Biscuit und sind im Innern der IIäuser überwiegend, die Terracotta-
figürchen vielleicht (lurchgängig, in Nischen aufgestellt gewesen (v. Rohden
S. 24). Unter allen diesen Figuren sind nicht eben viele, welche in Ab-
bildungen zu wiederholen sich lohnen würde; einige der interessanteren sind
xinpuhlicirt. Als in Abbildungen zugängliche Beispiele mögen außer den eben
genannten Terracottastatuen und (lerjenigen eines anscheinend leidenden
Mannes (v. Rohden Taf. 32) nur die Bronzcstatuetten zweier Jünglinge ge-
nannt werden, Welche mit dlrinkhörnern (Rhyta) in den erhobenen Iländen
im Tanzschritt sich bewegen, abgeb. Mus. Borb. XII, 2:3, ferner die Marmor-
statuette eines schlafenden Fischerknaben, abgeb. Mus. Borb. IV , .54, welche
am Rande des Wasserbeckeirs in der Casa
della, scmndajfontana a musaino liegend
gefunden wurde, die kleine Bronzesta-
tllette eines unartig weinenden Kindes, , 1,71 Wr,
abgeb. Mus. Borb. XIII, 28, (liejenige j
eines mit einer Amphora tanzenden A1- j ,
ten, der nicht Silen zu sein scheint, ab- ,
geb. daselbst. Als Probe dieser Genre- ÄÄSX, ,
bilder aber möge außer dem bereits unter f i"
den Brunnenügnren Fig. 286 beigebrach- 7,7 t! lt
ten Knaben mit der Ente die in der f
nebenstehenden Figur 295 abgebildete d)
Bronzestatug eingg Fischers dienen, der .1 J
am Rande des schon mehrfach genannten 7]
Bassins in der Uasa. rlella secomla fontana Xi
ß musairvo saß und in demselben zu angeln M?
schien Die Statue ist eben so schätzeny Fig. 295. Fischer, Genrebilrl von Bronze.
werth durch den deutlichen Ausdruck der
Situation eines Menschen, welcher die Angel in's Wasser hält und mit ge-
Spanntem Blick auf das Nahen der Beute sieht, wie sie als ein Beispiel der
den Aufstellungsmirteir angepassten Darstellungen dieser Genrebilder interes-
sant und belehrend ist. Aus der Maske am Sitze der Figur ergoss sich ein
Wasserstrahl
Von einer Verzeiehnung der pompejaner Reliefe ihrem Gegenstande nach
Wird abgesehn werden dürfen, nachdem das einzige bedeutende unter ihnen,
dasjenige am Altar des Tempels des Genius Augusti seines Ortes (oben S. 118,
Fig- 68) besprochen worden ist. Dagegen mögen noch einige knnstgesehichtliche
Bemerkungen hier ihre Stelle finden. Nicht allgemeiner Natur noch in Be-
ziehung auf die ganze Masse der pompejairer Monumente, über welche schon
früher gesagt werden ist, was zu sagen war, sondern nur in IIinsicht auf
elnige stilistisch von den übrigen verschiedene, die l1ieratisch-archaistischen,
Welche mehr oder weniger bestimmt alterthümliche Formen zeigen. Denn
Overbeek, Pompeji. 4.Anü. 36