Kunstformen
Hermen,
Reliefe, Oscillen.
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Henne z. B. im genannten Hause, welche einen jungen Satyrn darstellt, der
einer Ziege, man begreift bei seiner Angewurzeltheit in den Boden nicht
wie ihr Junges genommen hat,
und an dessen Schaft nun die (Max
alte Ziege mit 'v0ller Natürlichkeit
emporspnngt, ist gradezu eine (xe- 3„ x x 1,
sehmacklosigkeit, und das in diesem l-
'Falle ganz Unorganische des aus ß
Akantlnlsblattern aufsteigenden i i
Pfeilers tritt uns auffallend und pei-
nigend entgegen.
Neben den Statuen und Hennen,
der vollen und der alwgekürzten Form .vß
des Rundbildes, ist sodann der im
ganzen, wie schon bemerkt, wenig ? m]
zahlreichen Reliefe zu gedenken. V
Wir haben sie zum Theil ornamental
verwendet an Ort und Stelle, von
Marmor und anderem Stein an dem ä
Altar des 'l'empels des Genius Au- e jäerä r ä
gusti und an Grabmalern, von 5
Stucco an manchen, hier nicht s, )
abermals aufzuzahlenden Orten ge- , ZÄZX ,
funden, und auch der wenigen Ter- rfxry,
racottareliefe ihres Ortes gedacht. C
Im Museum von Neapel wird noch Z1 Ä
einer nicht ganz unerheblichen An- ab
Zahl loser Platten, welche zum Theil j b:
ähnlichen Zwecken gedient haben,
Pompejanische Herkunft, zum Theil
gewiss mit Unrechtll") zugeschrie- H !x_
ben. Neben diesen ist besonders der
eigenthiimlichen Form von beider- -i'
seits mit Reliefen geschmückten, t
bald runden, bald halbmondförmig K. ß
oder wie eine Amazonenpelta gestal- 1
teten Marmorscheiben zu gedenken,
welche nicht selten in den Privat- gä(i
häusern gefunden worden sind, und kg
V0I1 denen Fig. 277 ein paar liei- "ß
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Splele Zeigt. Man hat diese Scheiben, " es
ulld zwar die halbmond- und ama-
zonenschildgestaltigen ganz außer x
Acht lassend, früher für Wurf-
Seheiben (lliskenl gehalten und sich hauptsächlich nur gefragt, ob sie
wirklichem Gebrauche gedient haben oder nur Schaustücke gewesen sein