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Erstes Capitel.
Die Architektur und das Bauhandwerk.
seien es halbe Figuren, in ihre Gliederung aufnehmen (vgl. Mazois II, Frontisp.
und 'I'af. 36, 2). Was von den Capitellen, gilt fast ebenso von den anderen
Gliedern der Privatbauten, in Gebälken, Täfelungen und sonstigen Einzel-
heiten; in Maßen und Verhältnissen, in Anlage und Ausführung findet sich
so viel Geschmack und feiner Sinn, dass sich eine Mustersammlung von großem
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Phantasiecapitelle.
Reichthum zusammenstellen ließe, wenn nicht die Beschränkung des Raumes
und der technischen Mittel hier Verzichtleistung geböte. Dass neben den
mustergiltigen Schöpfungen auch Verirrungen, Beispiele von Mangel an Ge-
schmack, von Diirftigkeit oder von wirklicher Regellosigkeit der Phantasie
vorkommen, wer könnte das verkennen und Wen könnte das in Erstaunen
setzen. Müssen wir doch vielmehr diese alten Baumeister bewundern und voll
Ehrfurcht zu ihnen emporschauen, in denen der Geist der Form und des Prin-
zips vielleicht mehr thatsächlich als bewusst, jedenfalls aber in echt künstle-
rischer Weise so leb e n dig war, dass sie für ein e Gestaltung, die wir ihnen
mit Sinn und Verstand ablausehen, deren ganze Reihen aus der eigenen Phan-
tasie hervorbrachten.
Dritter
Abschnitt.
Die Decoration und Ornamentik.
Dasjenige, was in den vorigen Abschnitten über die Bautechnik und Bau-
gescllißlltß Pompejis mitgetheilt ist, erheischt als wesentliche Ergänzung eine
etwas nähere Erörterung des Systems der Decoration und Ornamentik, oder
richtiger der verschiedenen, in historischer Entwickelung auf einander gefolg-
ten Systeme. Denn nur einem ganz flüchtigen Beschauer kann die Decora-
tionsweise der pompejaner Gebäude vermöge des Überwiegens des letzten Stiles