Zweiter Abschnitt.
Stil und künstlerischer Werth der Bauwerke in Pompeji.
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Apollotempels sich stumpf und schwer ausnehmen, Welcher Eindruck durch
die Verhältnisse des ganzen Gliedes noch vermehrt wird. Weniger fein. als die
Capitelle der Eumachia
sind die Steincapitelle wegggvgli,
des Tempels des Ge- 'ä_
nius Augusti (F ig. 273 n. n-
c, vgl. Mazois IV, ' "z S"?
12), am weitesten von M au.
Ü. X F0 1, y
der Norm entfernt die (7 l
Pilastercaliitelle von WÄN; F
Stucco im Isistempel T?
ig. 273 d), welc e 531m Wjihr x y
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mit ihren einfachen w, K. y r
Blättern und den nack- (munm 5
ten Voluten recht durf- 1 nur"
tlg aussehn, sowie auch d
die Basis, welche die
zwei Polster fast ohne
Hohlkehle auf" einan- Fig. 273. Proben der korinthischen Ordnung in Pompeji.
der gelegt hat, uberaus
schwächlich ist.
Mit der Vergegenwärtigung der Monumente der drei altclassischen
nungen an den pompejaner Monumenten ist aber erst eine Halfte von dem
gethan, was zu thun ist, wenn man sich von den in PeinpeJi auftretenden Bau-
formen unterrichten will. Der lebendige Geist des bchaffens und Bildens im
Sinne der Zeit offenbart sich viel deutlicher in dem Erfinden neuer läorinen,
als in der Wiederholung der alten und überlieferten, bei denen Nelue-
rungen im Einzelnen immer misslich steht. Es ist freilich sehr mog ic , ass
der Rigorismus in der Kunst sich geneigt fühlen mag, die vielfachen Erfin-
dungen, von denen jetzt zu reden, in Bausch und Bogen als unclassisch, als
Spielerei einer ungeschulten Phantasie, als Ausgeburt der Laune zu verwerfen;
legt man aber einen billigern Maßstab, als den der starren (ilassieitat an die
heiteren Schöpfungen der campanischen Architekten, beurteilt man diese nach
dem Werthe des in ihnen liegenden Foririgefühls, denSinnigkeit und des
Verständnisses der Functionen, so wird sich Manches finden, was unserer
Billigung und recht benutzt, unserer Nachahmung durchaus würdig ist. S0
namentlich viele der zahlreichen und mannigfachen s. g. Phantasiecapitelle
V0n Stein und Stucco von denen in der folgenden Abbildung eine kleine Aus-
wahl der vorzüglichsten zusammengestellt ist, und von denen sich die einen
an Formen und Elemente der ionischen (3, Fig. 274), andere an die der korin-
thischen (1, 2, 4, 6, 7, 8) Ordnung anlehnen, während einzelne entfernt an
den Dorismus erinnern (z. B. die Capitelle der Säulen im Xystus des Sallust
Pjlg- 274, 5, vergl. Mazois II, pl. 37 , 2), aber alle den Zweck und die Func-
tionen des Säulen-, resp. Pilastercapitells mehr oder weniger klar, bündig,
gesvchlflackvoll ausdrücken und nur eine Minderzahl diesem echt künstlerischen
Krlterlllln Ilißht genügt, wie namentlich solche Capitelle, welche, seien es Köpfe,