III.
Zweiter
oder
artistischer
Haupttheil.
Einleitung
und
Allgemeines.
Es ist schon in der allgemeinen Einleitung hervorgehoben worden, dass
die Monumente Pompejis außer in antiqnarischer auch in künstlerischer Rich-
tung unser Interesse in Anspruch nehmen, und ebenso wurde in kurzen Zügen
dargelegt, unter welchen Gesichtspunkten dies der Fall sei. Obgleich nun die
antiquarische und die künstlerische Betrachtung vielfach in einander greifen
und daher im ersten Theile dieses Buches mancherlei technische und künst-
lerische Einzelheiten, welche für die Baugeschichte Pompejis von entschei-
dender Bedeutung sind, haben berührt werden müssen, ist es doch zweck-
mäßig erschienen, die beiderlei Gesichtspunkte so viel wie möglich getrennt
zu halten, um sowohl der antiquarischen wie der künstlerischen Betrachtung
ihre Einheitlichkeit und Übersichtlichkeit zu wahren und der letztern die
Hervorhebung mancher (iesichtspunkte: zu ermöglichen, welche sich mit den
gegenständlichen Erörterungen nicht wohl verbinden ließen.
So wenig aber im antiquarischen Theile -die öffentlichen und privaten
Gebäude Pompejis nach Maßgabe der (lhronologie der Baugeschichte haben
dargestellt werden können, da es galt. sie unter Zusammenfassung des gegen-
ständlich Gleichartigen und Znsammengehörigen und (leswegen sich unter
einander Erlauternden zur Übersicht zu bringen, so wenig kann hier eine rein
kunstgeschichtliche Abfolge der Betrachtung. wie sie vielleicht, erwartet wird,
unternommen werden. Der Grund davon liegt darin, dass die Reste der früheren
Perioden von_ dem was aus den letzten Zeiten Pompejis, zwischen dem Erdbeben
von 63 und der Verschüttung stammt, selbst auf dem (iebietc der Architektur und
der mit dieser zunächst Zusammenbaugenden iVandtlecorzitici1 und plastischen
Ornamentik in dem Maß überwucheart wird, dass sie mehr oder weniger mühsam
aufgesucht und als das was sie sind erwiesen werden müssen, während eine
kunstgeschichtliche Anordnung der mit der Architektur nicht verbundenen
Sculptilriverke und der Hervorbringungen des Kunsthandwerkes, so gewiss unter