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Fünftes Capitel.
Stück, welches uns die drei Theile des Schirmes a, b (in der Abbildung un-
sichtbar, hinter a) und c zusammengelegt zeigt, besteht aus einem festen,
ziemlich schweren Holzrahmen, der auf der halben Höhe durch eine Querleiste
getheilt wird. Da, WO diese Querleiste in
ummumm den IYIaup-tpfosten eingezapft ist, ist der
m, letztere mit einem bronzenen Knopfe ver-
N ziert, der jetzt fest auf dem Gyps haftet. In
diese feste Umrahmung sind nun feine höl-
.i„vii,:lxiilfllllllligz., will zerne Stäbe senkrecht und wavereclit ein-
WW illl 10" o
1,3! gespannt, welche je drei Vierecke in der
Breite und ihrer vier in der Höhe jede der
{im beiden Abtheilungeii bilden und auf ihren
'
l sich noch feinere hölzerne Stäbe querlaufend
durch die eben beschriebenen Vierecke, und
jyiäilwätlllllllläiijßyl lll endlich ist der Grund des Rahmens von hin-
a (b) c teiguägr änit staäiennbzwilljlgartigem äeuge
Fig, g24_ Bemchinn ge u , essen ewe e sie auc 1 im 'yps-
abguss noch erkennen lässt. Die antiken
Bettstellen Waren von Holz, mit Bronze oder auch mit Elfenbein und natürlich
in sehr verschiedenem Grade einfach oder reich verziert. Ganz aus Metall ge-
arbeitete Bettstellen, wie sie jetzt in Italien üblich sind, scheinen in Pompeji
nicht oder nur sehr selten vorgekommen. zu sein, wenigstens sind deren keine
vorgefunden worden. Dagegen sind einige Fragmente elfenbeinerner Bett-
gestelle, namentlich gedrechselte Fuße, aufgefunden und früher schon erwähnt,_
so dass man, die leichte Zerstörbarkeit dieses Materials erwägend, auf eine
nicht gar zu seltene Verwendung desselben schließen darf. Von dem Kopfende
einer hölzernen Bettstelle ist ebenfalls ein Gypsabguss, den die folgende Figur
(auch sie nach einer Zeichnung des Verfassers) wenigstens einigermaßen ver-
gegenwärtigen wird, in dem Localmuseum an der porta della marina vorhanden.
Der halbrund gebogene Ablauf
oben und die mit fünf Spiegeln
(Pannelen) verzierte Fläche dar-
unter wird wohl Jeden an manches
l A I l Ahnliche bei uns erinnern. Die
C Breite dieses Bettkopfes scheint
darauf hinzuweisen, dass dasselbe
Fig. 225. Kopfende eines hölzernen Bettes. für zwei Personen bestimmt war.
Selbst sind: die Ornamente, theils grade Liniliidl, ilil-IilZ balalttlifldgläegtiljeggfß 3311
Knßcllen emgelegt und haften auf dem Gypsabguss. Am häufigsten aber {indet
man die Bettstelle durch Mauerwerk hergestellt, und zwar als eine gewöhnlich
etwa 2 M' kfngev 1 breite und m" 0150 bis 0,70 M. hohe Stufe, deren vorderer
Rand zuweilen etliche Finger breit erhöht ist. Auf diese gemauerte Unterlage