Viertes Capitel.
Selben geheim der Abbildung (Fig. 5) gegenüber unnöthig. Ein ungleich rüh-
renderes Bild bieten die beiden Frauen, und in der That wahrhaft erschütternd
X wirkt im Original der Anblick
Xi? k m x f?" i
bilduilg), etines zarten Wesens
I t von 13 -14 Jahren, welches
Wg y sich, offenbar ermattet und 1.11
der sichtbaren Ilnmoglichkeit
Schicksal ergeben und sich
' X1 vorwärts und halb seitwärts
i; N3; mit unter dem Kopf gekreuzten
Armen niedergelegt hat. S0 ist
äx " sie, die Ruhe ihrer Lage be-
i zeugt es, verhältnissmäßig sanft
f - gestorben, und so liegt sie mehr
4- wie schlafend als wie todt vor
Fig- 5- Leißhelmbgusßä Maml- uns, während die sie beglei-
tendewFrau, aus der Lage auf
z," dem Lxesicht, aus der Haltung
des linken Armes, der geball-
f ten Faust und der Stellung der
Beine zu schließen, sich nicht
-i gleicherweise niedergelegt hat,
g vä_ sondern hingestürzt und in
3,? Ä 9a schwereremTodeskampfe durch
21-, Erstickung gestorben ist. Die
"i; 9 Bekleidung aller dieser Gestal-
; e e er ist Sehr geringfügig: na-
j türlich haben die Fliehenden
die T- ihre Weiten GeWiinder von sich
Fig. 6. Leichenabgüsse; Frau und Madchen. geworfen und im hemdartigen
Ünterkleide zu entkommen gesucht. Dieses erkennt man mit hinlänglicher
Deutlichkeit; um Studien über die Einzelheiten der antiken Gewandung an-
zustellen, sind aber diese Abgüsse doch zu roh. Es ist, jedoch keinem Zweifel
unterworfen, dass man nach und nach eine größere Anzahl von so abformbaren
Leichen linden und die Ausgüsse in immer vollkommenerer Weise herzustellen
lernen wird. Am besten, ja fast wunderbar erhalten und trefflich abgeformt
ist die im Juni 1873 gefundene fast ganz nackte Leiche eines Mannes, welche
die hier beigegebene litbographische Nachbildung einer Photographie ver-
gegenwärtigt. Und so werden diese Abgüsse voraussichtlich dem antiquarisch-
wissenschaftlichen Interesse noch manche interessante Einzelheiten darbieten,
mehr, als die ersten es vermögen. Sentimentale Betrachtungen und Beschrei-
bungen, zu denen die gegenwärtigen Leichenformen hinläinglichen Anhalt bie-
ten, müssen Jedem überlassen bleiben, welcher an dergleichen Gefallen findet.