Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

Dritter Abschnitt. 
Die Gräber und Grabdenkmäler. 
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ansgeräumte Monument, die mit kleinen, aber zierlichen Gemälden (Ara- 
besken) verzierte und 2 M. Weite Grabkammer mit drei Nischen, welche 
Lampen und die in den Boden ganz eingernauerten Urnen einschließen. 
In einer derselben fand man noch die verbrannten Knochen. Am merkwür- 
digsten ist die geschweifte Wölbung der Decke, deren Prolilirung in antiken 
Monurnenten ohne ein zweites Beispiel sein dürfte, wohl aber in der tür- 
kischen Architektur wiederkehrt. Der llache Boden dieser Decke soll mit 
einem ziemlich roh gemalten Gesichte (etwa einem Gorgoneion?) verziert 
sein oder gewesen sein; für eleganter gelten die übrigen einfachen Male- 
reien, deren Charakter sich einigermaßen aus der Zeichnung in Fig. 220 
11. 
Fig. 
220 
W 
Grabkammer des runden Grabmals. 
erkennen lässt. Die Thiirmchen auch dieser Umfassungsmauer, in Welche in 
der Mitte der Frontseite eine unbeschriebene Tafel eingelassen ist, sind, wie 
erwähnt, nach der Seite der Straße hin mit Reliefen in Stucco verziert. Diese 
Reliefe, von denen eines einen schwebenden Genius, 
das zweite eine Opfercaeremonie darstellt, bieten  
weder ihrem Gegenstande noch ihrer Ausführung  
nach ein besonderes Interesse; nur ein drittes ist von ß 
größerer Bedeutung. Es stellt eine Frau dar, welche  
eine Taenie (Binde) auf das Gerippe eines auf Stein-   
triinnnern liegenden Kindes zu breiten im Begriffe  
ist  Fig- 221). Warum und mit welchem Rechte ä 
man freilich dieseDarstellung vielfach auf eine Scene    
des Erdbebens vom Jahre 63 bezogen hat, ist schwer  ä i;  
anzugem-     
Dies runde Grab unterscheidet sich von allen Relief vom funden Grabmal 
übrigen dieser Reihe (abgesehn vorn 'l'ricliniu1n und 
dem Grabe der Istacidier) durch größere Einfachheit und durch die Bekleidung 
mit Stucco anstatt mit Marmor. Schon dies lässt auf höheres Alter schließen. 
27 f"
	        
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