Dritter Abschnitt.
Die Gräber und Grabdenkmäler.
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Vorderseite a zwei ebenfalls nicht mehr erkennbare Porträtreliefe in Festons
zu beidenßeiten eines Korbes zeigte, an der Seitenfläche nach der Stadt b in
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Pi Fig. 205. Grab des L. Ceius Labeo.
der Mitte zwei jetzt gänzlich zerstörte Reliefdarstellungen, deren erstere einen
Geriisteten neben einem Pferde zum Gegenstand hatte, während die andere,
schon bei der Ausgrabung gänzlich zerstört, nur die Beine eines wie es scheint
gleichfalls Gerüsteten erkennen lässt. Zu beiden Seiten sind die Felder mit
gitterförmiger Stuccatur sehr dürftig ausgefüllt. Dieser reliefgeschmückte
Würfel diente als Basis mittelmäßiger Statuen, welche aus Tuff gearbeitet
und mit feiner Tünche überzogen einen Mann in der Toga und eine reichlich
bekleidete Frau, wahrscheinlich Ceius Labeos Gemahlin, darstellen, was wir
11m so bestimmter annehmen dürfen, da auch die fragmentirte Inschrift der
Frau (LR.N. 2352 ; O. I. L. X, 1038) im Museo Nazionale aufbewahrt wird.
Die Statuen waren von dem theilweise zerstörten Basenwürfel herabgestiirzt
und sind im Museum; doch stehn vier nicht bessere Statuen ohne Kopf, deren
Herkunft nicht nachgewiesen werden kann, etzt an den Unterbau dieses
Grabmals und des dahinter befindlichen 5b angelehnt. Das Grab des Labeo
ist erweislich älter als das gleich zu erwiihnende 5 b, welches in der Bauart
dem der Arria auffallend gleicht und ihm daher wohl gleichzeitig ist, jünger
dagegen als das des Velasius Gratus: wir werden es also in die erste Zeit des
Augustus setzen dürfen. Hinter demselben liegen noch zwei sehr zerstörte
Monumente 5 a, b und c auf dem Plane. Das erste, 5a ist eine 1,25 M. hohe
Ümfassungsmauer, nach hinten und der rechten Seite von achtzehn schmalen
gewölbten Öffnungen durchbrochen, wie sie uns an der Umfassungsmauer des
Grabes der Mamia begegneten. Zugänglich war der so eingefriedigte Platz nur
durch eine 0,90 M. weite Öffnung, die aber auf den 2,20 M. hohen Abhang
nach der Stadtseite geht und von außen nur durch Ansetzen einer Leiter oder
Holztreppe erreicht werden konnte. An die entgegengesetzte Seite grenzt das
Monument 5 b, welches dem Grabe der Arria, 5 a, sehr ähnlich ist: ein vier-
eckiger Unterbau von opus incertum, mit einer halb unter das Niveau des
Bodens vertieften Grabkammer im Innern. Über ihm erhebt sich ein kleinerer