Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

Dritter Abschnitt. 
Die Gräber und Grabdenkmäler. 
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X, 998), welche besagt, dass der öffentlichen Priesterin Mamia, Tochter des 
Publius, durch Decurionendecret der Platz zum Begräbniss angewiesen ist: 
Mamia ist uns bekannt als die muthmaßliche Stifterin des Augustustempels am 
Forum (S. 117)  Das Grab selbst 1811;, 32, liegt weiter zurück, weil an der Straße, 
Wegen des sich hier abzweigenden Weges, kein genügender Raum vorhanden 
War: es bestand aus einem tempelartigen Bauwerk mit Halbsäulen auf erhöhtem 
Unterbau und lag innerhalb einer von kleinen Bogen (lurcbbrochenen Um- 
fassungsmauer, wie die Gesammtansicht Fig. 200 zeigt, während Fig. 201 links 
den Durchschnitt und rechts die Restauration vorführtßi). Aus dem Durch- 
schnitt ersieht man, dass in den Uauern Nischen für Urnen sich befanden: 
es sind ihrer zehn und eine größere in der Ostwanrl; doch ist es wahrschein- 
lich, dass auch der große Steinpfeiler in der Mitte weitere Nischen enthielt. 
Auf die in diesen Nischen beigesetzten Personen beziehen sich wahrscheinlich 
die Inschriften und Grabcippen, welche innerhalb der Umfassungsmauer 
des Grabmals gefunden worden sind; eine dieser Inschriften (I. R. N. 2319 ; 
O. I. L. 999) nennt eine zweite öffentliche Priesterin, und zwar der Ceres, 
Istacidia Rufilla; andere Grabsteine gehören anderen Mitgliedern der vornehmen 
Familie der Istacidier, andere solchen der Familie der Melissaeer, einer einem 
Freigelassenen der Colonie, C. Venerius Epaphroditus (so genannt nach der 
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Fig. 201. Durchschnitt und Restauration des Grabes der Mamia. 
colonia Veneria, S, 12). In welcher Beziehung diese Personen zur Manna 
standen, können wir nicht feststellen. Der Zugang zu diesem urnfriedigten 
Raum war von der Stadtseite her durch einen schräg ansteigenden Gang hinter 
dem Grabe des Porcius  wie der Plan zeigt. An dem Eingange der Straße, 
Welche sieh neben dem Sitze der Mamia abzweigt, War eine große Schlange, 
das Bild des genius loci, angemalt; unterhalb derselben sprang ein Ziegel 
VQT, auf welchen man kleine Opfergahen niedergelegt haben mag. JOtZt 
ist dies vollkommen zerstört und die Straße vermauert. Diese aber führte nicht 
zu dem besprochenen Grabe, sondern theils an das Meer und namentlich zu 
der auf S. 200 erwähnten Badeanstalt des M. Crassus Frugi, theils zu mehren 
von eigenen Mauern umgebenen, jetzt wieder verschütteten Abtheilungen 
dieses antiken Friedhofes; in letzteren fand man außer mehren Inschriftell 
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