Die Privatgebäxlde.
Die Wohnhäuser.
Villa szeburbana.
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und mit Stucco bekleidete, wahrscheinlich verschließbar gewesene Öffnung
zugeführt. Es hat ein Fenster nach dem Garten, welches mit vier 0,27 M. im
Quadrat großen dicken Scheiben in hölzernen Rahmen, den ersten in Pompeji
gefundenen, geschlossen war; durch ihre Auffindung wurde die Frage über
den Gebrauch der Fensterscheiben bei den Alten zuerst endgiltig gelöst. Neben
diesem Tepidarium liegt das Caldarium 21, welches fast in allen Stücken mit
den Caldarien der Thermen, auf deren genauere Beschreibung verwiesen werden
muss, übereinstimmt. Wir finden hier den Alveus, die YVanne für das heiße
Wasser, in 17, und die halbrund herausgebaute, mit einer Halbkuppel in
Muschelform gedeckte, mit einem schmalen Stuccofriese geschmückte Nische
für das Labrum in 3, während der Boden durch eine suspensura unterhöhlt ist,
11m die heiße Luft durchstreichen zu lassen, zu welchem Ende auch die Mauern
mit jenem ein paar Zoll Raum lassenden Plattenüberzug bekleidet sind, von
dem bei der Beschreibung der Thermen gesprochen ist. An die schmale Seite
dieses Caldariums lehnt sich die zugleich als Heizraum für das Bad dienende
Küche 22. An der YVand des Caldariuins ist in x das Hypocaustum für die
heiße Luft; über demselben stand der Kessel für heißes Wasser, zu welchem
man über drei Stufen hinaufstieg. An der zweiten YVand ist der Kochheerd y
angebracht, und an dem einen Ende desselben, in der Ecke, ein kleiner Back-
Ofen 2.; gegenüber an der Straßenwand stand auf zwei gemauerten Füßen ein
Tisch v. Neben dem Heerd ist in f der Treppenraum, in dein heutzutage die
hölzerne Treppe natürlich fehlt. In der Ecke neben x war der Abtritt. Den
Schluss der Räumlichkeiten dieses kleinen Bades bildet ein Zimmer 23 ohne
jeden Zugang, welches den Hauptwasserbehälter enthielt.
Kehrt man in das Peristyl zurück und durclischreitet das Tablinum oder
die Fauces, so steht man auf der großen Gallerie 26 oder dem breiten Gange,
auf welchen, wie oben erwähnt, außer Fauces und Tablinum die Zimmer 7, 9,
10 ihren Ausgang haben. Geräumig, reichlich erleuchtet und doch durchaus
schattig, bildet dieser Gang eine der anmutliigsten Räumlichkeiten der Hausei-
in Pompeji; man konnte sich in ihm trefflich ergehn und vielleicht wurde
er auch als Sphaeristerium oder zu ähnlichen Zwecken verwendet. An
ihm liegen zu beiden Seiten kleine Gemächer 25 und 26 mit einer köst-
lichen Aussicht über den Garten und auf Meer und Gebirg, und nach dem
Garten zu hinter dem Tablinum, nur freilich nicht in seiner AXe, ein großes
Triclinium oder ein Oecus 27 mit zwei Thüren auf den Gang und nach hinten
einem gewaltigen, bis auf den Boden herabgeführten Fenster, das augen-
scheinlich wieder nur der herrlichen, den ganzen Golf von Castellammare bis
Torre dell" Annunziata nebst Capri, Ischia und Procida umfassenden Aussicht
Zll Liebe hier so groß gemacht ist. Zu beiden Seiten dieses Oecus liegen zwei
gjsittcaieigiißgagglejgcrlltlgeieäastsen '28, an Zelcligllsich dlejr äinllgangdüberhder Foliticus
Cabinette 99 b (13 ai ens e,f, g, ansc .0ss.' n icli sin noc zwei leine
Ganerie 1- lfn 0 zu eiwahnen, welche hintei dem linken Flugelzimmer der
Cubiculacn einer Treppe b in das untere Geschoss liegen; beides sind wohl
a lllld zwar war das sehr einfache Zimmer 29, mit weißen YVänden
und einer Nische für eine Lampe, wohl für einen Sclaveii bestimmt; die Wände
VQU 30 Sllld einfach gemalt. Soweit die Wohnräumlichkeiten des Geschosses im