Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

Die Privatgebäude. 
Die Wohnhäuser. 
Wlla suburbana. 
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umgangs finden wir ein kleines Viridarium mit Regenrinne, aus der das 
Wasser in eine darunter befindliche Cisterne zusammeniioss. Aus dieser 
Wurde es durch zwei roth gefärbte Puteale aus Travertin a geschöpft. Roth 
gemalt ist auch das untere nicht cannelirte Drittlieil der vierzehn die Porticus 
bildenden dorischen Säulen von Ziegeln mit Stuccobekleidung, deren obere 
zwei Drittheile Weiß und mit nur durch eingeritzte Linien angedeuteten Canne- 
luren versehn sind, und deren Capitell, Welches im artistischen Theile noch 
einmal zu erwähnen sein wird, dasjenige Ornament plastisch ausgeführt zeigte 
(denn erhalten ist es nirgends), welches bei den meisten Säulen nur gemalt 
war und verschwunden ist. Ein oberer Umgang war nicht vorhanden; die 
einfache Malerei der Wände zeigt den Stil der letzten Periode. Der ganze 
Peristylhof macht in seiner einfachen Eleganz einen sehr heitern und freund- 
lichen Eindruck. 
Von den um das Peristyl gelegenen Räumen sind die meisten leicht und 
mit wenigen Worten bezeichnet. Beginnt man rechts am Eingang, so findet 
man in einem durch oben erwähnte Umstände wiederum dreieckigen Raum -1 
die Treppe zu den rechts tiefer gelegenen Theilen des Hauses, in denen sich 
die WVirthschaftsräumlichkeiten befinden, und zu einem Gange a a a," der in 
den Hof und Garten führt. Sodann folgt ein durch moderne Einbauten un- 
kenntlich gewordenes Cubiculum 5, aus welchem man nach links in ein größeres 
Zimmer unbekannter Bestimmung, mit weißen Wänden, gelangte. An der 
Hinterseite des Peristyls liegt rechts der offene alaartige Vorplatz 6a des engen 
Durchganges 6, durch welchen man auf die unten zu besprechende Gallerie 
kommt, und an welchem rechts ein Cubiculum, links das kleine Zimmer 7 
liegt, welches sich mit einem großen Fenster auf die Gallerie öffnet; weiter 
folgt ein nach beiden Seiten offenes Tablinum S, aus dem man ebenfalls die 
Gallerie betritt. Entweder aus diesem Tablinum oder aus dem Zimmer 25 
stammen die bei Helbig unter N0. 546 b (Satyr und Bakchantin), 1222 b oder 
1223 (Ariadne) und 1351 (Narkissos) verzeichneten, zum Theil zerstörten, 
Zum Theil im Museum in Neapel befindlichen Bilder. Neben dem Tablinum 
liegen zwei wiederum auf diese Gallerie geöffnete Zimmer 9 und 10, deren 
letzteres als Exedra gelten kann; in 9 ist die Wanddecoration zweiten Stils, 
eine Porticus darstellend, erhalten. Hinter 9 und 10 die vom Peristyl zu oberen 
Räumen führende Treppe 11, unter deren oberem Theil ein vom Peristyl aus zu- 
gänglicher Wandschrank angebracht war. Weiter neben 10, und mit ihm durch 
eine Thiir verbunden, das auf die Gallerie geöffnete Triclinium 12. An der 
linken Peristylseite finden wir zwei Cubicula 5, in deren vorderem eine nicht 
uninteressante Decoration zweiten Stils jetzt nur sehr wenig erhalten ist: 
dieselbe (abgeb. Mau, Wandmalerei Taf. VII oben) stellt einen Ausblick auf 
das Meer mit von Meerthieren getragenen Nereiden dar. Zwischen diesen aber 
betritt man das interessanteste und schönste Schlafzimmer Pompejis 14 durch 
8111 Procoeton 13, aus welchem die zwei bei Helbig N0. 196 (YVagen des 
Aponon) und 247 (Wagen der Artemis) verzeichneten Gemälde stammen und 
Reben dem ein Alkoven ß für den cubiculariis, den Kammerdiener, angebracht 
1st. Dieses Schlafzimmer ist halbrund mit gradlinig verlängerten Schenkeln; 
Sem runder Abschluss ist von drei großen Fenstern durchbrochen, welche Luft 
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