Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

Die Privatgebäude. 
Die Wohnhäuser. 
Casa del centauro. 
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Lichtöffnungen zu erkennen geben, ohne den Bewohnern irgend eine sonstige 
Beziehung zu dem Leben der Straße zu gewähren. Ganz Ähnliches ist uns 
Schon in der Oasa cli Meleagro an derselben Straße begegnet, und überhaupt ist 
dies die Regel. Das Zimmer rechts 3 ist deutlich ein Schlafzimmer mit einem 
angebauten und etwas erhöhten Alkoven a; beide Räume ernst prächtig mit 
mehrfarbigen Quadernachahmungen in Stucco und wohl erhaltenem, im 
größern Raume doppeltem Stuccocarnies mit feinsten Zahnschnitten decorirt. 
An die Cella des Atriensis kann hier nicht gedacht werden ; eher schlief hier 
der Hausherr. Den kleinen Baum neben a könnte man am ehesten für die 
Schlafstelle eines Lieblingshundes halten. Der Fußboden des Zimmers wie 
des Alkovens ist mit opus Signimem gedeckt, in welches kleine weiße Marmor- 
stiickchen, einfache gradlinige Figuren und auf der Schwelle des Alkovens 
einen Mäander bildend, eingelegt sind. Das Zimmer links 2 ist im letzten 
Stil ausgemalt; es zeigt auf abwechselnd gelben und rothen Wandflächen 
allerlei Thiere, zum Theil phantastische, außerdem kleine schwebende und 
sonstige Figuren, unter denen eine archaisirende, als Statue gedachte, welche 
auf einer Basis von vier Stufen steht, auffällt. Auch das Zimmer 2 hat einen 
doppelten Carnies von Stucco und war wie jenes gegenüber gewölbt. 4 tusca- 
nisches Atrium, hinter dessen Impluvium von Tuff ein jetzt fehlender, 
nicht besonders eleganter Tisch von weißem Marmor stand; an der linken 
Wand, zwischen der ersten und zweiten Thür, stand auf einer noch vorhande- 
nen, mit unregelmäßigen Marmorstiicken bekleideten Aufmauerung die mit 
Bronze beschlagene Geldkiste. Links am Atrium liegen verschiedene kleine 
Cellen 5, deren erste ursprünglich eine Schlafkammer mit Alkoven (3 war, 
dann aber, wie die Löcher in der Wand zeigen, als apotkeca diente; hier, wie 
es scheint (denn die Ausgrabungsberichte sind nicht ganz klar), fand man 
dreizehn silberneliLöffel, sechs kleinere und sieben größere, deren Griff als 
Ziegenfuß gestaltet ist. Auch die letzte dieser Cellen war eine apotkeca, die 
übrigen waren Sclavenschlafkammern. Rechts liegen keine Zimmer am 
Atrium, in der Mauer dagegen befinden sich zwei Thiiren, deren eine schon 
im Alterthum vermauert worden ist, wobei man jedoch ihre Schwelle von 
weißem Marmor liegen ließ; durch die andere gelangt man drei Stufen ab- 
wärts in das Peristyl 16. Neben dem Tablinum 6 liegt links ein größeres, sehr 
einfach im letzten Stil auf weißem Grund ausgemaltes Zimmer 7, in dem ein 
kleiner Wandschrank y angebracht ist; in diesem, in der WVand, ist ein Bleirohr 
der Wasserleitung sichtbar; rechts die Fauces 8, durch welche, wie durch das 
nach beiden Seiten ganz offene aber nach hinten um eine Stufe erhöhte T abli- 
num mit Resten einer Decoration dritten Stils, man in das Peristylium 9 ge- 
langt. Dasselbe ist in jeder Weise sehr beschränkt, der Säulenumgang schmal, 
der als Viridarium benutzte, von einer Wasserrinne umgebene Hofraum klein; 
die acht Säulen von Tuff mit späterer Stuccobekleiduiig, deren letzte links in 
römischer Zeit in einen starken Doppelpfeiler von Ziegeln vermauert ist, sind 
durch einen pluteus, eine niedrige Brüstungsmauer, verbunden, welche oben 
ausgehöhlt ist, um Erde aufzunehmen, in welche Blumen gepflanzt wurden; in 
der Mitte liegt ein aufgemauertes Wasserbassin; Reste der kleinen Säulen 
eines obern Umgangs stehn im Tablinum. Links ist der Säulenumgang durch
	        
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