Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

Die Privatgebäude. 
Die WVuohnhäuser. 
Haus des Siricus. 
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ein sehr geräumiges, aber seinem Zwecke nach schwer zu bestimmendes, 
Wiederum von der Straße aus durch ein vergittertes Fenster erleuchtetes 
Gemach 11 führt, das auf weißen Wänden mit sehr einfachen Ornamenten 
letzten Stils und kleinen Landschaften und mit einer interessanten Folge von 
Götterattributen (Adler, Blitz und Globus für Zeus, Pfau und Wollkorb für 
Hera, Greif und Kithara für Apollon u. s. w., Hlbg. N0. 108. 166. 192. 241. 
268. 364. 586. 1108) decorirt ist. Der Fußboden besteht aus opus Signinunz, 
Auch hier wurden die Reste einer großen hölzernen Kiste und ein schöner 
Candelaber gefunden, dessen Fuß mit scenischen Masken geziert ist.  Der 
Gang 9, an welchem rechts eine Nische für eine Lampe angebracht ist, 
führt, wie schon erwähnt, in die Küche 12; diese enthält an der Wand rechts 
vom Eintretenden den Heerd, ferner einen Backofen sowie einen gemauerten 
Wasserbehälter 14 mit einer Öffnung zum Abflusse des gebrauchten und einer 
Röhre der YVasserleitung zur Zuführung frischen Wassers, endlich die Spuren 
einer, offenbar schon in antiker Zeit entfernten Mühle, für welche der Haus- 
besitzer in der größern Bäckerei seines Nachbars in der Via stabiana Ersatz 
finden mochte. Über dem Wasserbehälter sind Vesta, Vulcan und Laren (Hlbg. 
N0. 63) in roher Ausführung gemalt. Neben der Küche liegt eine größere 
Vorrathskammer 13. Ein langer Gang 15 führt in einen auch von der Straße 
aus zugänglichen Raum 16, in welchem, gleich links für den von der Straße 
eintretenden, ein Abtritt, ferner rechts eine unbestimmbare Kammer (Vor- 
rathsraum?) 16b und ein offener Raum 16a angebracht ist.  Durch die 
Fauces 7 und durch ein kleines, gänzlich schmuckloses Zimmer 17, welches 
für irgend einen Sclaven bestimmt gewesen sein mag, gelangt man in das 
Peristyl, dessen Porticus 18 an zwei Seiten von Säulen, theils aus Tuff, theils 
aus Ziegeln, gebildet wird, die mit Stucco iiberkleidet, nicht cannellirt, son- 
dern nur gekantet und mit einander durch eine Brüstungsmauer (pluteus) 
verbunden sind; innerhalb des frei bleibenden viereckigen Raumes 19 stehn 
vier grün bemalte und nicht cannellirte Säulen, auf denen ein leicht gebautes 
Schattendach "gelegen haben wird. An der rechten Seite der Porticus wurde 
eines der vollständigsten Beispiele eines mit legulae und imbrices gedeckten 
Daches gefunden, welches indessen nicht hat erhalten werden können. 
Halb in die Briistungsmauer eingeschlossen ist bei b eine Cisternenmün- 
dung und bei c eine zweite mit einem thönernen Puteal angebracht. In der 
Vordern rechten Ecke der Porticus liegt ein kleines Gemach 20 "mit weißen 
Wänden und leichten Ornamenten letzten Stils. Dagegen haben die Wände 
des Peristyls eine Decoration zweiten Stils bis auf die letzte Zeit bewahrt. Am 
rechten Ende der vordern Porticus ist in der dem Atrium zunächstliegendeu 
Wand in bedeutender Höhe eine Nische angebracht, bestimmt vermuthlich 
Zur Aufstellung von Thonfiguren 136)  Der unbedeckte und ganz schmucklose 
Raum 21 ist durch Niederreißung verschiedener Zimmer gewonnen worden; 
es ist wohl das wahrscheinlichste, dass er als Garten diente. An ihm ging süd- 
lich früher eine Straße vorüber, auf welche sich bei d zwei Thüren und außer- 
dem mehre Fenster öffneten. Diese Thüren und zum Theil auch die Fenster 
wurden zugemauert, als beim Bau der Thermen die Straße einging und nur 
der auf unserem Plan ersichtliche schmale und unzugängliche Gang übrig 
21'"
	        
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