Volltext: Pompeji in seinen Gebäuden, Alterthümern und Kunstwerken

Die Privatgebäude. 
Die Wohnhäuser. 
Casa di Sallustio. 
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Säulengang erhabenen Sandplatz 24 auf beiden Langseiten mit gemauerten 
rinnenartigen Behältern für Erde zur Blumenzucht zu umgeben und die feh- 
lenden Bäume auf die Iälinterwand zu malen, wo sie (jetzt allerdings sehr 
Zerstört) von zahlreichen bunten Vögeln belebt, die Aussicht zu erweitern und 
zu begrenzen schienen. Freilich gehört diese Ausschmückung des Gartens erst 
einer spätern Zeit, etwa der des dritten Decorationsstils an: ursprünglich hatte 
die durch weiße Pilaster getheilte Gartenwand einen rothen Sockel, der durch 
einen hell marmorirten vorspringenden Gurt von der gelben obern Flache 
getrennt wurde. Zwei kleine Treppen f und g führen an den beiden Enden 
in diesen Garten; neben der einen derselben befindet sich am schmalen Ende 
der Cisternenbrunnen k; k ist eine kleine, inwendig blau ausgemalte Piscina. 
Das breite Ende des Gartens nimmt ein gemauertes Triclinium 25 ein; das- 
selbe war von einer Laube beschattet, wie die Restauration sie zeigt, was 
durch das Vorhandensein der Löcher für die Balken oder Latten der Decke 
und durch einen dieselben stützenden Pfeiler unwidersprechlich erwiesen ist. 
ln der Mitte dieser gemauerten und bemalt gewesenen Ruhebänke steht noch 
der Fuß eines steinernen Monopodium, eines einbeinigen Tisches, dessen 
Platte allerdings zertrümmert ist. Ganz nahe neben der einen Bank des Tri- 
clinium und auf der Grenze der Laube finden wir an der Wand einen Altar Z, 
auf welchen man die Libationen ausgoss; etwas weiterhin bei n sprang aus der 
WVand ein lustiger Strahl Trinkwassers aus der städtischen Leitung und lief 
über eine an den Seiten mit einem aufstehenden Rande versehene Marmor- 
platte in ein Becken im Boden, aus welchem es in nicht bestimmbarer YVeise 
weitergeleitet wurde. Unter dem Säulengang und vor dem Zimmer 23 steht 
in der Nähe des Triclinium an der XVand ein kleiner Heerd p, dessen Bestim- 
mung man in nichts Anderem zu suchen haben wird, als darin, die Speisen, 
die aus der Küche am andern Ende des Hauses gebracht wurden, und welche 
in freier Luft schnell abkühlen mussten, vor dem Auftragen auf den Tisch zu 
erwärmen und während des Essens zur zweiten Darbietung warm zu halten; 
ein Heerd unter dem Säulengang eines Hofes, dessen unbedeckter Theil ein 
gemauertes Triclinium enthält, findet sich auch in einem kürzlich ausgegra- 
benen Hause (VIII, 5, Südseite), obgleich dort die Küche ganz in der Nahe 
ist. Der an der linken Seite des Hauses sich hinziehende Theil des Gartens, 
20', mit einer Cisternenmündung q, war vermuthlieh mit Pflanzen besetzt; 
auch an ihm entlang erstreckte sich ursprünglich die Säulenhalle, welche erst 
nachträglich zum Theil in die Zimmer 18 und '23, mit Fenstern auf den Garten, 
verwandelt worden ist. 
Es entgeht wohl Niemandem die große Ähnlichkeit des Grundrisses der 
bisher besprochenen Theile mit dem der casa del Cleirurgo (S. 279): hier wie 
dort fehlt der private, hintere, um das Peristyl gruppirte Theil des Hauses 
fast ganz. Und vielleicht war ursprünglich die Übereinstimmung noch größer, 
und war auch hier die schiefwinklige Flache rechts vom Atrium und den an- 
liegenden Zimmern zu Wirthschaftsraumen benutzt. In römischer Zeit hat 
man dann hier den vorher fehlenden privaten Theil des Hauses, ein kleines 
 Peristyl mit Küche und einigen Zimmern, angelegt. Die eng gestellten dünnen 
und niedrigen achteckigen Säulen, die niedrigen Thüren, die zierlichen Male- 
Overbeck, Pompeji, 4_Aug_ 20
	        
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