Die Privatgebäude.
Die Wohnhäuser.
Haus des Epidius Rufus.
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penaria) gewesen, in welcher sich eine Cisternenöffnung und der Fuß eineg
steinernen Tisches findet, und das dann folgende Gemach 8 ein zweites Cubi-
culum, dessen Wände im Stil der letzten Zeit Pompejis bemalt sind: die gelben
Felder, ohne Bilder, werden getrennt durch archi- I, w
tektonische Durchblicke auf schwarzem Grunde; ßfnlhli"iyflffj' Ylßlllitizzihl"
der obere Wandtheil zeigt die gewohnten leichten i; x m",
Architekturen auf weißem Grunde. Eine Thür zu "w M
der anstoßenden rechten Ala 7 ist antik vermauert. Xi d 'l" film
Diese Ala, deren Gebälk oder Giebel von zwei f] w,
unten roth bemalten, oben weißen und cannelirten U l i [g
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rursprunglich aber ganz weißen und cannellrten) wlräelgi ä 11' , t
ionischen Säulen getragen wird, gewährt eben hier- 1x lläli i uilliwli 4'
durch einen überaus stattlichen Anblick. Sie ist i Nl l M3,
zum häuslichenHeiligthum eingerichtet worden, U5 ii l
und zwar von zwei Freigelassenen, welche an der ' Q Ä, g ilvrf
Hinterwand das Sacellum errichteten, welches die Xi igg Vlifilii
beiliegende Ansicht nach nhotographischer "Auf- .4 Fiig 16k Fenstela
nahme darstellt. Die Inschrift auf der Marmortafel
lautet: Genie M (arci) n(ostrz') et Laribus duo Diadumeni Ziberti (also: dem
Genius unseres Marcus und den Laren geweiht von den beiden Freigelas-
senen Diadumenus). Die weißen Wände dieser Ala, welche mit leichten
Ornamenten letzten Stils und auf halber Höhe mit einem der ältern Decora-
tion angehörigen Stuccocarnies geschmückt sind, zeigen seitwärts schwebende
Figuren (Eroten), im Hintergrunde rechts und links neben der Aedicula
Opferscenen, ein Weihrauch- und ein Stieropfer (Hlbg. N0. 59), welche dem
Genius und den Laren dargebracht werden. Die Statuetten, welche offenbar
in dem Tempelchen stehn sollten, sind nicht aufgefunden worden. Dass die
ganze Einrichtung dieser Ala als häusliches Heiligthum später ist als der Bau
des Hauses, geht besonders aus der Art hervor, wie, offenbar nach der Weihung,
der Raum zwischen den Säulen und zwischen diesen und den Wänden durch ein
hölzernes Gitter abgesperrt wurde, von dessen etwas roher Befestigung man in
den Säulen die deutlichen Spuren sieht und auch in der Abbildung erkennen
kann; auch zeigen die erwähnten Opferscenen den Stil der letzten Zeit der
Malerei in Pompeji. Zwischen der Ala und dem folgenden Gemach ist eine
Thür schon im Alterthum zugemauert worden. Sowohl 8 als 9 sind einfache
Cubicula; in ersterem ist auf dem obern Wandtheile die Decoration im Can-
delaberstil erhalten, während sie unten in der letzten Zeit Pompejis durch
rothe und gelbe Felder (ohne Bilder) ersetzt worden ist. Gegenüber, an der
linken Seite finden wir ein ebenfalls rohes Zimmer 10, wahrscheinlichdie
Cella des Atriensis; das größere Gemach 11 war ursprünglich ein Triclinium,
wie die für die Speisesophas bestimmten Aushöhlungen in den Wänden be-
weisen; aus dem rohen Stuckbewurf, unter dem nur geringe Reste der Deco-
ration ersten Stils zum Vorschein kommen, müssen wir schließen, dass es in
der letzten Zeit zu geringeren Zwecken, etwa als Speisezimmer der Diener-
schaft gebraucht wurde; das von ihm aus zugängliche Gemach ungewisser
Bestimmung 12 hat eine hübsche Decoration letzten Stils auf weißem Grunde;